Leonardo-Gruppe eröffnet neues Vier-Sterne-Hotel am Kaiserlei Offenbach ist auf jedem Flur präsent

Aus alt mach neu: Das Leonardo-Hotel in der Kaiserleistraße basiert auf dem alten Honeywell-Gebäude. Foto: Sommer

Offenbach (som) – Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan: Das ehemalige Honeywell-Gebäude in der Kaiserleistraße 39 präsentiert sich mit der Eröffnung des Leonardo Hotels Offenbach-Frankfurt in neuem Gewande. Für 33,4 Millionen Euro hat die „Leonardo Hotels Central Europe“-Gruppe das Haus umgebaut. Seit Anfang der Woche gibt es damit im Rhein-Main-Gebiet vier Hotels der Gruppe. Fünf, zählt man wie Leonardo-Bezirkssmanager Ingo Domaschke auch Bad Kreuznach zu Rhein-Main hinzu.

Dass der Name Leonardo Offenbach-Frankfurt dem internationalen Publikum geschuldet ist, gibt General-Manager Oded Zizovy unumwunden zu. „Wir brauchen den Namen Frankfurt für internationale Webseiten und das Klicksystem im Internet“, sagt er, „dafür aber orientieren wir uns im Inneren und von der Küche her nach Offenbach.“ Überall auf den Fluren und in den Zimmern des sechsstöckigen Hauses gibt es Bilder mit Offenbach-Bezug: In einem „Superior“-Zimmer hängen etwa Ansichten vom Isenburger Schloss, die Bilder sind zudem in Lederoptik gehalten und erinnern an die Vergangenheit Offenbachs als Lederwarenstadt.

Stadt und Region seien auch in der Küche präsent, sagt Gastronomieleiter Mario Rosenberg. „Wir bieten lokale wie internationale Gerichte, deren Zutaten von hier kommen: Unser Bäcker ist Offenbacher, das Wild kommt von einem hiesigen Jäger – gern nehmen wir noch Anregungen für typische Gerichte entgegen.“

Über 238 Zimmer in drei Kategorien verfügt das Vier-Sterne-Haus, 30 Arbeitsplätze wurden geschaffen. „Momentan haben wir vier Auszubildende für dieses Jahr“, sagt Zizovy. Zielgruppe des Hotels seien in erster Linie Geschäftsreisende. „Wir sind hier am Kaiserlei in einer Top-Lage: Man ist von hier schneller am Flughafen als von Frankfurt aus.“ Im Erdgeschoss des Hauses sind Internet-Arbeitsplätze eingerichtet, „seit gestern gibt es den Glasfaseranschluss“, sagt der Hotel-Leiter. An die Erfordernisse des digitalen Zeitalters ist auch auf den Zimmern gedacht: mindestens vier USB-Anschlüsse gibt es in jedem Raum.

„Mit dem Leonardo-Hotel haben wir ein schönes Beispiel, wie ein typischer 70er-Jahre-Bau zeitgemäß wiedererweckt wurde“, sagt Baudezernent Paul-Gerhard Weiß (FDP) Rundgang zur Eröffnung. Dabei stellte der Umbau des Hauses Architekt Thomas Sonnentag vor Herausforderungen: Die Wurzelballen der über 40 Bäume auf dem Gelände drückten an die Oberfläche, ringsum war es uneben. „Fällen hätte nahe gelegen, aber unser Bestreben war es, die historischen Bäum,e zu erhalten“, sagt Sonnentag, der in der Nachbarschaft des Hotels eines seiner Büros unterhält.

„Wir haben Erde aufgeschüttet, um das Gelände anzuheben, damit die Bäume stehen bleiben“, sagt er. Dass die Baustellenfahrzeuge während der 20-monatigen Bauzeit einige Umwege fahren mussten, habe man gern in Kauf genommen. „Das Hotel liegt direkt am Main und ist von den Bäumen umgeben, das würde doch keiner am Kaiserlei erwarten“, sagt er.

Mit den beiden weiteren Hotels, die gerade noch im Bau befindlich sind, wird es sieben Übernachtungsbetriebe am Kaiserlei geben. „Damit reicht es nun aber auch“, sagt baudezernent Weiß. „Wir freuen uns über die Hotels, aber das Gebiet braucht auch anderes Gewerbe.“ Daher werde die Stadt keine weiteren Hotels im Kaiserlei genehmigen, auch wenn es laut Weiß an Interessenten nicht mangele. Allerdings werde die Stadt darauf achten, dass keine „öde Bürostadt, kein zweites Niederrad von früher“ entstehen werde, gewünscht sei ein lebendiger Stadtteil.

Der Kaiserlei erlebe momentan einen Aufschwung, hält Weiß fest. Zizovy erinnert der Bauboom im Stadtteil an das Berlin vor 20 Jahren: „Überall stehen Kräne und es wird gebaut.“ Mit dem Kaiserlei sei man mitten in einem boomenden Gebiet, die Frankfurter Messe und zahlreiche internationale Unternehmen würden für eine starke Nachfrage nach Zimmern sorgen.

Deren Preis sei übrigens volatil, bei ungefähr 85 Euro zuzüglich einer Frühstückspauschale fängt der an. „Aber im Lauf des Tags ändern sich die Preise mehrmals – genauso wie bei den Airlines.“

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