Vorbereitungen für Abriss des Toys’R’Us-Gebäudes starten Wohin mit dem Offenbach-Schriftzug?

Nebulöse Angelegenheit: Noch ist nicht klar, wo der Offenbach-Schriftzug, der im Zuge der Abrissarbeiten am ehemaligen Kaufhaus an der Berliner Straße abgebaut werden musste, wieder aufgestellt werden kann. Foto: rz

Offenbach (red) – Die Tage des ehemaligen Kaufhauses an der Berliner Straße sind gezählt. Das Gebäude, das zuletzt nur noch den Spielwarenhändler Toys’R’Us beherbergt hatte, soll zu großen Teilen abgerissen werden. Geplant ist auf dem Grundstück ein neues Wohn- und Geschäftsgebäude, in das der östliche Teil des bestehenden Parkhauses integriert wird. Bereits im März möchte der Eigentümer mit dem Teilabriss beginnen. Im Zuge der Arbeiten musste auch der markante Offenbach-Schriftzug weichen, für ihn soll nun ein neuer Standort gefunden werden.

Die Baustelleneinrichtungsfläche soll auf dem Grundstück selbst entstehen, um den öffentlichen Verkehrsraum nicht zu beeinträchtigen. Für die Andienung der Baustelle sowie für Baugeräte und -material wird die einst als Provisorium geschaffene Grünfläche, die als Feldherrnhügel bekannt ist, genutzt. Sie muss später ohnehin dem geplanten Neubau weichen. Die genehmigten Rodungsarbeiten sind für kommende Woche geplant. Der notwendige Grünflächen-Ausgleich entsteht zu einem etwas späteren Zeitpunkt im Bereich Berliner Straße/Domstraße. Die E-Mobil-Station am Marktplatz bleibt vorerst noch bis Jahresende am bisherigen Standort.

Betroffen vom Neubauvorhaben ist auch der überregional bekannt gewordene Offenbach-Schriftzug. Die Buchstaben wurden gemäß den Vereinbarungen mit der Stadt am 21. Februar vom Bauherren abmontiert und vorläufig eingelagert. Geplant ist die Wiederaufstellung an einem neuen dafür geeigneten Standort. „Der an Hollywood angelehnte Schriftzug, der bewusst ironisch mit dem gewachsenen Image der Stadt spielt und von so vielen Menschen liebgewonnen wurde, bleibt den Offenbachern selbstverständlich erhalten“, teilt Oberbürgermeister Felix Schwenke mit. „Der zu einem Wahrzeichen der Stadt gewordene Schriftzug war dankenswerterweise von Privatpersonen und Unternehmen gestiftet worden und stellt für viele Menschen ein stolzes Bekenntnis und Ausdruck eines besonderen Offenbacher Lebensgefühls dar.“

Baudezernent Paul-Gerhard Weiß verweist darauf, dass der Schriftzug von vorneherein an dieser Stelle nur als temporäre Installation vorgesehen war, da die Stadt schon seit Jahren darauf hingewirkt hat, das zentral gelegene Grundstück zu revitalisieren. „Es ist lange überfällig, dass diese Bausünde an dem stärksten frequentierten Bereich unserer Innenstadt verschwindet. Deshalb freue ich mich jetzt auch, dass ein Investor gefunden wurde, der neu baut und damit die Innenstadt rund um den Marktplatz entscheidend aufwerten wird.“

Bereits vor mehr als zwei Jahren hatte die Stadt alternative Standorte für das beliebte Fotomotiv geprüft. Ein geeigneter Ort konnte damals aber nicht gefunden werden, da der Schriftzug zur vollen Entfaltung seiner Wirkung idealerweise in einem urbanen Umfeld inszeniert werden sollte und einen ausreichend großen Platz benötigt. Mehrere Befürworter unter den Fachleuten der Verwaltung und den Initiatoren des Schriftzuges hatten sich seinerzeit für den künftigen Park an der Spitze der Hafeninsel ausgesprochen. Dort wird allerdings noch auf lange Sicht Baustelle sein.

„Da wir alle unseren Offenbach-Schriftzug auf jeden Fall sehr bald wieder sehen wollen, prüfen wir jetzt noch einmal kreativ und ergebnisoffen alle potenziell in Frage kommenden Standorte. Sollte sich nicht sofort ein idealer Ort auf lange Sicht finden lassen, werden wir auch eine neue temporäre Installation ins Auge fassen“, kündigt Oberbürgermeister Schwenke an. „In unsere Prüfung nehmen wir gerne auch Standortvorschläge auf, die schon jetzt und in der nächsten Zeit in der Presse und in den Sozialen Medien diskutiert werden.“