Fastnachtsprinz kommt aus Frankfurt Offenbacher Karneval Verein stellt Prinzenpaar vor

Das designierte Prinzenpaar, das sich schon länger kennt: Christian Rahn war schon Stammkunde bei Friseurmeisterin Svenja Caligari, bevor die beiden wussten, dass sie als Prinzenpaar gemeinsam agieren würden. Foto: Mangold

Offenbach (man) – Die Welt ist besser geworden. Zumindest, was das Verhältnis zwischen Offenbach und Frankfurt betrifft. Am 11.11. um 11.11 Uhr stellte der Offenbacher Karneval Verein (OKV) in den Geschäftsräumen von Friseurmeister Peter Caligari in der Innenstadt an der Bieberer Straße das designierte Prinzenpaar vor. 

Während der Krönung wird Friseurmeistern Svenja Caligari beim „Feuerwerk der guten Laune“ am 21. Januar in der Stadthalle auf der Bühne stehen. So weit, so nachvollziehbar. Schließlich handelt es sich um die Tochter von Peter Caligari, dem Prinzen von 1998. Damals war Svenja noch ein Kind. Das Bild der Autogrammkarten des Vaters hat die 25-Jährige immer noch vor Augen.

Offenbacher Prinz Christian Rahn lebt in Frankfurt

Hingegen wäre der Wohnort des Prinzen vor Jahrzehnten sicher ein Ausschlusskriterium für eine Narren-Regentschaft gewesen. Christian Rahn wuchs in Bad Homburg auf. Das wäre verziehen worden. Der Senior-Mitarbeiter eines internationalen Personaldienstleisters lebt jedoch im „Feindesland“, in Frankfurt-Bockenheim.

Premiere für den OKV

Am Rande erzählt Peter Caligari von seiner eigenen Zeit als Prinz, als er während seiner Amtszeit als Peter IV. mit Prinzessin Christina I. (Christina Deusinger) ins Gebäude der Zoogesellschaft in der Nachbarstadt einzog: „Die Leute blieben sitzen und buhten.“ Was Caligari damals in seiner Rede als unhöflich gegenüber seiner Prinzessin monierte. Die Offenbacher scheinen von Grund auf toleranter zu sein. „Hatten wir schon mal einen Prinzen aus Frankfurt?“, fragt der OKV-Vize Thomas Isser lapidar Richtung Manfred Roth, weil der Landesverweser und Prinz von 1980 immer alles über den OKV weiß. „Nein“, antwortet Roth, der bei der Wahl von Christian Rahn die Strippen zog.

Prinzensuche schnell geklärt

Die Geschichte geht auf das Sommerfest der Binding-Brauerei im Jahr 2014 zurück. Da klopfte Roth bei Rahn an, ob die Rolle als Offenbacher Prinz für ihn in Frage käme. In der Frankfurter Fastnacht spielt der 41-Jährige als Betreuer des Kinderprinzenpaares und Mitglied im Großen Rat in der Fastnacht vorne mit. Seine Erinnerungen an die eigene närrische Zeit in Kindertagen sind jedoch zum Teil getrübt. Weil es das Kostüm zu Hause nun mal gab, „musste ich als Cowboy gehen, bis ich rausgewachsen war“. Normalerweise eine Paradeverkleidung für Buben, „ich schreckte bei der Knallerei aus den Pistolen jedoch immer zusammen“. Rahn sagte Manfred Roth postwendend zu. Eine große Erleichterung für den OKV, schon anderthalb Jahre vor einer Kampagne hinter der Prinzensuche einen Haken machen zu können.

Motto der Kampagne ist „Was gibt es schöneres als Sonnenschein, das sind die Narren aus Offenbach am Main.“

Das Motto der Kampagne reimt sich diesmal übrigens wie folgt: „Was gibt es schöneres als Sonnenschein, das sind die Narren aus Offenbach am Main.“ Roth wollte die Sache mit Rahn richtig eintüten. „Der Manfred ließ mich auf einem Bierdeckel meine Zusage unterschreiben“, erinnert sich der baldige Prinz, der seine Prinzessin damals vermeintlich noch nicht kannte. Das dachten jedenfalls alle, bevor Peter Caligari Tochter Svenja fragte, ob sie Lust habe.

Prinzessin Svenja tanzte in der Garde

„Hatte ich sofort“, erinnert Svenja sich, die als Kind in Weißkirchen in der Garde tanzte und bei der Inthronisierung des Frankfurter Prinzenpaars vor drei Jahren bei der Übertragung des Hessischen Rundfunks im Elferrat saß. Früh konnte Svenja schon üben: „Ich ging immer als Prinzessin“. Die Bekanntschaft von Svenja Caligari und Christian Rahn stammt aus der Kategorie: Wie klein ist doch die Welt. Vor zwei Jahren war Rahn in Offenbach unterwegs und dachte, es sei an der Zeit, sich die Haare schneiden zu lassen. Er lief in die Caligari-Dependance gegenüber dem Rathaus ein. Zufällig hatte Svenja gerade Zeit für ihn: „Seitdem bin ich ihr Stammgast.“

Offebach Hallau

Was passierte noch am 11.11 beim OKV? Der Vorsitzende Klaus Kohlweyer verkündet die Ernennung von Ursula Ölcer zur Senatspräsidentin. Und nach dem Fototermin im Friseurgeschäft kehrt das designierte Prinzenpaar samt Gefolge ein paar Meter weiter ein. Der Ruf am Eingang schallt über den Wilhelmsplatz: „Offebach – Hallau“. Und alles ist gut.