Belohnung für Hinweise Polizei und Stadt Offenbach suchen Graffiti-Sprayer

Ein illegales UFO-Graffiti im Wohngebiet An den Eichen. Foto: Stadt Offenbach

Offenbach (red) – Insbesondere Bürgel, Rumpenheim, Waldheim und das Wohngebiet An den Eichen sind betroffen, aber auch Bieber: Die Initialien UFO sorgen für Ärger, besonders bei Eigentümern von Immobilien und bei den Verantwortlichen der Stadt. Allerdings sind hier keine Außerirdischen unterwegs, sondern irdische Zeitgenossen, die seit Oktober 2015 Wände, Zäune, Schaltkästen und Anhänger in den Offenbacher Stadtteilen beschmieren und dabei hauptsächlich den die Buchstaben UFO nutzen, manchmal auch SOKO.

Die Schreibweise ist immer dieselbe, oft mit Marker einfach hingeschmiert, so die Polizei. Manchmal wurde großflächig gesprüht, zusätzlich wurden aber auch einfache Buchstabenkombinationen hinterlassen. Bis jetzt wurden 37 Sachbeschädigungen bei der Polizei angezeigt, die als Straftaten vom Sachgebiet Sprayer der Polizei verfolgt werden. Der Schaden dürfte sich mittlerweile auf mehr als 10 000 Euro belaufen. Allerdings muss von weiteren Sachbeschädigungen ausgegangen werden, die nicht angezeigt wurden.

Auch aus Sicht der Stadt Offenbach sind diese Aktivitäten unerträglich und inakzeptabel. Ordnungsdezernent Dr. Felix Schwenke appelliert an die Bürger: „Haben Sie Ihr Wohngebiet im Blick, verständigen Sie bitte über die Rufnummer 110 unverzüglich die Polizei, wenn Sie Schmierfinken bei der Tat beobachten“. Wer Hinweise auf die gesuchten Täter geben kann, möge das nächste Polizeirevier oder das Sachgebiet Sprayer unter Telefon 06181 9010-0 kontaktieren. „Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, gibt es eine Belohnung von bis zu 1000 Euro“, betont Schwenke.

Auf einen weiteren Effekt durch die Ausschreibung einer Belohnung hofft Frank Weber vom Ordnungsamt, Geschäftsstelle Kommunale Prävention: „Wer jetzt noch in Offenbach zu Sprühdose und Marker greift, muss eine erhöhte Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger fürchten. Und wer erwischt wird, den erwartet nicht nur ein Strafbefehl der Staatsanwaltschaft, er muss auch die Kosten für die Beseitigung der Schmierereien tragen“.

Zur Verfügung gestellt wird die Belohnung vom Kreis der Wohnungswirtschaft auf Grundlage der Offenbacher Vereinbarung gegen Graffiti. Ende 2008 hatten sich auf Initiative der Stadt die im Kreis der Wohnungsbauwirtschaft zusammengeschlossenen Wohnungsbaugesellschaften verpflichtet, unerwünschte Schmierereien bei der Polizei anzuzeigen, die Täter zivilrechtlich zu belangen und die Schmierereien unverzüglich zu beseitigen. Bei Serientätern wird, wie im vorliegenden Fall, für sachdienliche Hinweise eine Belohnung ausgesetzt. Dass dies zum Erfolg führen kann, zeigt die Vergangenheit: „In zwei Fällen führten Hinweise aus der Bevölkerung zur Identifizierung der Täter“, so Weber. Weitere Schmierereien mit deren „Tags“ konnten danach nicht mehr festgestellt werden.

Der Kreis der Wohnungswirtschaft in Offenbach setzt sich zusammen aus folgenden Gesellschaften: Baugenossenschaft Odenwaldring, Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach (GBO), Gemeinnützige Ketteler Baugenossenschaft eG, Nassauische Heimstätte, Offenbacher Baugenossenschaften, SOKA-Bau sowie Gebäudemanagement Offenbach GmbH (GBM). Die Geschäftsführung liegt bei der GBO.