Nassauische Heimstätte schafft im Senefelderquartier bezahlbaren Wohnraum Richtfest für den Gustavshof in Offenbach

Richtspruch und Richtkranz dürfen nicht fehlen beim Richtfest des Gustavshofs im Offenbacher Senefelderquartier. Foto: NHW / Marc Strohfeldt

Offenbach (red) – In der Gustav-Adolf-Straße im Offenbacher Senefelderquartier wächst derzeit der Gustavshof der Nassauischen Heimstätte | Wohnstadt (NHW). Auf knapp 6.800 Quadratmetern entstehen sechs Wohngebäude mit 70 Mietwohnungen, die als bezahlbar beworben werden: Die Miete für die frei finanzierten Wohnungen wird zwischen 11 und 13 Euro pro Quadratmeter liegen, für die acht geförderten bei rund 6,90 Euro. Hauptzielgruppe sind Familien mit einem oder zwei Kindern.

Das Richtfest feierten vergangene Woche Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, die NHW-Geschäftsführer Thomas Hain und Monika Fontaine-Kretschmer sowie Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke zusammen mit den am Bau beteiligten Firmen sowie Gästen aus Kommunalpolitik und Nachbarschaft. Das Projekt realisiert die NHW gemeinsam mit FFM-Architekten Tovar + Tovar Part GmbB.

„Im Gustavshof entstehen moderne und energieeffiziente Wohnungen mit einem ansprechenden Umfeld, ohne dass dafür neuer Boden versiegelt werden muss. Das zeigt, dass es für den Wohnungsbau im Rhein-Main-Gebiet noch Flächenreserven gibt“, sagte Wirtschafts- und Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir. „Die Landesregierung fördert nicht nur den Bau von Sozialwohnungen, sondern sie unterstützt die Kommunen auch dabei, Flächenreserven zu erschließen.“ An den im Gustavshof geplanten acht Sozialwohnungen beteiligt sich das Land mit einem Zuschuss von 176.000 Euro und einem zinsgünstigen Darlehen über 880.000 Euro.

Offenbachs Oberbürgermeister Schwenke sieht für das Vorhaben der NHW eine große Nachfrage: „Offenbach wächst und ist ein gefragter Wohnort. Das Angebot an Wohnungen aber ist knapp und die Preise steigen. Mir ist es deshalb wichtig, dass in Offenbach mehr Wohnungen entstehen, die sich die Menschen am Ende auch leisten können. Aus diesem Grund begrüße ich es sehr, dass sich die NHW hier engagiert und öffentlich geförderte Wohnungen baut.“

Das Areal ist von Bestandsgebäuden umschlossen und wird in zweiter Reihe bebaut. Die Rahmenbedingungen hierfür sind nicht ganz einfach: Der Grundwasserstand auf dem Grundstück ist sehr hoch. Das bedeutet, dass zunächst ein Konzept mit einer aufwendigen Spundwandkonstruktion entwickelt werden musste, das die Trockenlegung und somit Bebauung erst ermöglichte. Hinzu kommt, dass das Grundstück nur durch eine schmale Baulücke befahren werden kann, die im Rahmen des Neubaus durch ein Gebäude mit Hauseinfahrt geschlossen wird.

Die Gebäude – eines hat fünf Geschosse, die anderen vier – sind zum Teil unterkellert, als KfW 55-Energiehaus konzipiert, werden mit Fernwärme versorgt und bieten eine Gesamtwohnfläche von knapp 5.600 Quadratmetern. Das Projekt, das laut NHW-Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer „zu 100 Prozent im Terminplan“ liegt, soll mit dem NaWoh-Qualitätssiegel für Nachhaltigkeit im Wohnungsbau zertifiziert werden. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf rund 22,5 Millionen Euro. Die ersten Mieter können voraussichtlich Anfang Februar 2022 einziehen.

Aktuell hat die NHW mit dem Goethequartier (327 Wohnungen) und dem Goethering (205) zwei weitere Immobilienprojekte in Offenbach in Bau und Planung. Rund 300 Wohnungen sollen darüber hinaus im Liebigquartier zwischen Marienstraße, Liebigstraße, Darmstädter Straße und Hohe Straße entstehen. 2017 wurde der Heimathafen mit 125 frei finanzierten Wohnungen fertiggestellt. Damit baut die NHW bis 2024 innerhalb von sieben Jahren rund 1.000 neue Wohnungen in Offenbach.

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