Operationsverfahren der Plastischen Chirurgie Sana Klinikum: Geschichte der Chirurgie bis heute

Professor Henrik Menke, Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Sana Klinikum Offenbach und Leiter des dortigen Zentrums für Schwerbrandverletzte. Die Möglichkeiten sind vielfältig, darüber informiert eine Ausstellung im Sana-Klinikum. Fotograf: Julia Bengeser/ p

Offenbach (red) – „Schon vor 3000 Jahren gab es spezielle plastisch-chirurgische Operationsverfahren der Plastischen Chirurgie, und seit einem halben Jahrhundert gibt es die die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC). Die Fachgesellschaft nimmt den Tag der Plastischen Chirurgie am 16. Oktober zum Anlass, bundesweit auf deren bewegte Entwicklung hinzuweisen.

Das Sana Klinikum Offenbach präsentiert im Foyer des Haupthauses eine übersichtliche Dokumentation zur Geschichte der medizinischen Fachrichtung von 1200 vor Christus bis heute. „1978 wurde die Plastische Chirurgie in der Weiterbildungsordnung der Ärzte verankert“, erläutert Professor Henrik Menke, Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Sana Klinikum Offenbach und Leiter des dortigen Zentrums für Schwerbrandverletzte, der als Vorstandsmitglied das Referat „Verbrennung“ in der DGPRÄC leitet. „Aus Anlass dieses Jubiläums möchte unsere Gesellschaft ihr Fachgebiet mit seinen vier Säulen, der Rekonstruktiven Chirurgie, der Hand- und Verbrennungschirurgie sowie der Ästhetischen Chirurgie in seiner ganzen Vielfalt darstellen.“ Als Kernkompetenz der Plastischen Chirurgie bezeichnet Menke die Wiederherstellung von Form und Funktion beschädigter Gewebebereiche nach Unfällen, Tumoroperationen oder Fehlbildungen: „Möglich wird dies durch mikrochirurgische Techniken. Dabei wird etwa zur Wiederherstellung der Brust häufig mit Eigengewebe, zum Beispiel am Bauch; entnommen und mit diesem Gewebeblock eine neue Brust geformt. Wir müssen kleinste Gefäße an neuer Stelle sorgfältig wieder anschließen, um eine Durchblutung des transplantierten Gewebes zu gewährleisten. Gelingt dies nicht, wären für den Patienten häufig spätere funktionelle, aber auch ästhetische Beeinträchtigungen die Folge. Eine gute Aus- und Weiterbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sowie großes Geschick sind daher unabdingbar“, fasst Menke zusammen.

Neben der fachlichen Ausbildung bedürfe es, neben viel Kreativität, modernster medizin-technischer Instrumente, um die Operationen exakt durchzuführen. „Denn häufig liefert der Körper selbst als eine Art ‚Baukasten’ die Elemente, um ein möglichst funktionales und ästhetisch überzeugendes Resultat zu erreichen“, so Menke.

Er erinnert sich an einen jungen Motorradfahrer mit drohendem Verlust des Beines, das schon amputiert werden sollte. Durch mehrere aufwändige Operationen mit mikrochirurgischer Verpflanzung von Muskeln des Rückens konnte das Bein dann aber komplett erhalten werden und weist heute wieder eine gute Funktion auf.