Da, wo sich andere selbstsicher durch den Alltag bewegen, raten sich Menschen mit fehlenden oder unzureichenden Grundbildungskenntnissen durchs Leben, sie improvisieren und lernen auswendig.
So wie der 52-jährige Mathias Wirth-Fernandez, der nach Lebensstationen in Chile und Montreal in Offenbach jetzt endlich richtig lesen und schreiben lernen will. „Ich war relativ gut in Mathe, das hat mich immer gerettet“, sagt er. Irgendwie habe er sich dann immer durchgemogelt. Sogar bis zur Mittleren Reife und der Arbeit in einem Reisebüro. Jetzt besucht er zusammen mit dem aus Pakistan stammenden Ahmad Mazaar regelmäßig den Grundbildungskurs in der Volkshochschule Offenbach. Seit acht Jahren lebt Maztaar mit seiner Familie in Deutschland, kämpft mit der Sprache und damit, dass er nicht lesen und schreiben kann. „Ich habe immer mit den Händen gearbeitet“, sagt er, „als Goldschmied mein Geld verdient.“ Eine Schule hat er nie besucht und möchte jetzt mit Unterstützung seiner Familie nachholen, was er nicht gelernt hat.
Wie die Volkshochschule dabei hilft, davon konnte sich Fabian Hambüchen bei seinem Besuch in Offenbach ganz praxisnah ein Bild machen. Gemeinsam mit Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß absolvierte er die vorbereitete Bildungsolympiade, bei der es neben vom „Bild zum Satz“ und ersten Wörtern auch um Ernährung und Zahlen ging. „Rechnen wird oft vergessen, wenn es darum geht, die Welt einordnen und verstehen zu können“, stellt Dozent Jürgen Pfeifer fest.
Die Kurse sind übrigens kostenlos. Informationen gibt es auf www.of-gbz.de