Am Ende gab es strahlende Gesichter, denn die Probe aufs Exempel war so hervorragend gelaufen, dass das Pilotprojekt „Schüler leiten eine Station“ jetzt „in Serie gehen“ kann. Die Nachwuchskräfte aus dem Oberkurs der Akademie für Pflegeberufe betreuten dabei aus ganz neuer Perspektive, nämlich in leitender Funktion, die Patienten der Inneren Medizin (Station B4 des Ketteler Krankenhauses), die Patienten der Unfallchirurgie (Station 6A des Sana Klinikums) und die Schwangeren, Wöchnerinnen und Neugeborenen der Gynäkologie (Station 3B des Sana Klinikums).
So fühlt sich Verantwortung an
Ihre Herausforderungen bestanden darin, selbstständig die Stationsorganisation und Kommunikation mit den anderen Abteilungen zu übernehmen. Unter anderem gehörte dazu die Aufnahme und Entlassung von Patienten, Medikamente bereitzustellen, Unterstützung bei der Körperpflege, die Messung und Beobachtung der Vitalfunktionen und des Zustands der Patienten. Gemeinsam mit den Ärzten führten sie Visiten durch und setzten die angeordneten Maßnahmen um. Im Vordergrund stand die umsichtige und kompetente Betreuung und Beratung der Patienten.
Begleitet wurden sie während der Zeit von examinierten Pflegekräften. In jeder Schicht standen den jungen Auszubildenden jeweils ein oder zwei erfahrene Pflegekräfte zur Verfügung, allerdings nur im Hintergrund als Beobachter und Ansprechpartner, die nur im Notfall aktiv in die Abläufe eingriffen.
Eine dermaßen umfassende Praxisübung in selbständigem Entscheiden und Handeln werden die jungen Nachwuchskräfte nicht mehr erleben, wenn sie nach ihrer Examensprüfung im Sommer ins Berufsleben durchstarten. Dank des Pilotprojektes wissen sie schon jetzt, was es bedeutet und wie es sich anfühlt, echte Verantwortung zu tragen.