Das Runde wird wieder eckig Spatenstich für den Kaiserleikreisel-Umbau

Sieben Schippen für einen Meilenstein: Beim symbolischen Spatenstich ließen (von links) Offenbachs Oberbürgermeister Horst Schneider, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Rainer Bomba, Offenbachs Alt-Oberbürgermeister Wolfgang Reuter, Frankfurts ehemalige Oberbürgermeisterin Petra Roth, Regierungspräsidentin Daniela Lindscheid und CDU-Bundestagsabgeordneter Peter Wichtel den Sand fliegen. Foto: agk

Offenbach (agk) – 17 Jahre Kampf sind vorbei. Dies war Offenbachs Oberbürgermeister Horst Schneider rund um den Spatenstich für den Umbau des Kaiserlei-Kreisels am Montag anzumerken. Im Jahr 2000 erfolgte der Planfeststellungsbeschluss, am Montag haben die Bauarbeiten begonnen. 33 Monate später, Ende 2019, soll der Umbau mit zwei zentralen 125 Meter langen Brückenbauwerken, die 60 Meter tief in die Erde eingelassen werden, fertig sein. 37,2 Millionen Euro wird der Umbau des Kreisels zu einer Doppelkreuzung kosten.

An dieser Überzeugungsarbeit waren zahlreiche Akteure beteiligt. Sie alle waren am Montag anwesend: Aus Frankfurt Verkehrsdezernent Klaus Oesterling, Planungsdezernent Mike Josef und vor allem Ex-Oberbürgermeisterin Petra Roth, die einst zugesagt hatte, den damals ausgerechneten kommunalen Anteil beider Städte von 8,7 Millionen Euro zu übernehmen. Offenbachs Alt-OB Wolfgang Reuter, der einst den ersten Anstoß für das Projekt gegeben hatte, war ebenfalls gekommen, wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Wichtel, der immer wieder dicke Bretter in Berlin bohrte, sowie der Dezernent im Bundesverkehrsministerium Rainer Bomba, der die Verhandlungen für den Bund führte.

Offenbach stemmt 1,2 Millionen Euro 

Aber auch Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid war angereist, genauso wie Hessens Wirtschaftsminister Tarel Al-Wazir. Der hatte betont, dass das Land Hessen den größten Teil der Kosten mit 15,6 Millionen Euro übernehme. 8,8 Millionen Euro kommen vom Bund, 12,8 Millionen Euro von den Städten Frankfurt und Offenbach, wobei Offenbach 1,2 Millionen Euro stemmt. Al-Wazir: „Ich habe jahrelang an der Berliner Straße gewohnt. Es gibt niemanden aus meiner Familie, der nicht im Kaiserlei-Kreisel einen Unfall hatte.“ Es werde nicht nur sicherer, sondern sei schlichtweg notwendig.

Darüber hatte auch der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Rainer Bomba gesprochen. 80.000 Autos müsse der Kreisel stemmen, das entspräche einer Länge von 450 Kilometern. Dies könne der 1965 eröffnete Kreisel nicht mehr leisten. Der Verkehrsknotenpunkt wird aber nicht nur für den Verkehr der Zukunft fit gemacht, alle Redner wiesen auch darauf hin, dass die Stadt Offenbach durch die Erschließung frei werdender Grundstücke als Gewerbegebiete noch attraktiver würde.

Offenbach und Frankfurt wachsen stärker zusammen

Ziel der Umgestaltung ist die Trennung des Autobahnzubringerverkehrs vom lokalen Verkehr. Dafür wird der Kreisel abgebaut und es entstehen stattdessen vier ampelgeregelte Verkehrsknoten, welche die Strahlenbergstraße mit der Autobahnanschlussstelle verknüpfen. Die Berliner Straße wird unter der A 661 hindurch mit der Kaiserleipromenade verbunden und diese zur Strahlenburgstraße verlängert.

Horst Schneider kommt schon ins Schwärmen: „Wenn dann noch im Umfeld der Neubau einer europäischen Schule sowie der Bau der geplanten Multifunktionshalle erfolgt, wird der Standort zu einem zentralen im ganzen Rhein-Main-Gebiet.“ Der Offenbacher Verwaltungschef unterstrich, dass das gesamte Projekt ein weiteres Beispiel dafür sei, dass Offenbach und Frankfurt sowie die ganze Region stärker zusammen wachsen. Schneider: „Wer nur noch für sich agiert und Rivalität lebt, der kann heutzutage keinen Blumentopf mehr gewinnen.“