„Elf unnereinerkapp“ im Bürgerhaus Rumpenheim Eine Tanz-Show wie in Trance

Die drei Damen von der St. Pankratius Frauenfastnacht aus Bürgel bringen mit ihrer Playbackshow den schwarzen Soul der Marke „Rollin’ on the River“ nach Rumpenheim. Foto: man

Offenbach (man) – Traditionell im Bürgerhaus Rumpenheim feierten die Freunde der Fastnacht am vergangenen Freitag „Elf unnereinerkapp“. Natürlich durften sich vor allem wieder die Liebhaber des Gardetanzes auf viele Nummern freuen. Für große Verblüffung à la „das gibt es doch nicht“, sorgte der Hypnotiseur Andre Krausch.

Zum zehnten Mal startete „Elf unnereinerkapp“ die Kampagne der Offenbacher Fastnacht, wie immer am ersten Freitag nach dem 11. November. Richtig Grund, ein Jubiläum zu feiern, liefert dem Narren natürlich nur die Zahl Elf in all ihren Vielfachen. Deshalb verspricht Klaus Kohlweyer, der Vorsitzende des Offenbacher Karnevalverein (OKV), im Namen der Sponsoren, die Truppe um Sitzungspräsident Rico Longerich müsse bei der Planung für das nächste Jahr nicht jeden Cent gleich mehrfach umdrehen. Dazu passend begrüßt Mitorganisator Volker Schulz den OKV-Vize Thomas Isser und Steuerberater Jürgen Lubrich als neue Mäzene.

Als erstes tritt Amelie-Loreley Merz auf, die Achtjährige wirbelt akrobatisch über die Bühne. Ebenfalls eine ausgesprochen sportliche Nummer zeigen die „Dance Funny Sisters“ aus Taunusstein. Beim Tanz des „Konzert Orchester Offenbach“ demonstrieren manche Männer bei den Hebefiguren, welch beachtliche Kräfte in ihnen stecken. Die Mainfranken aus Aschaffenburg verwandeln beim „Starlight Express“ die kleine Bühne in eine Rollschuharena. Heimvorteil haben die Glamaour Girls von der Stadtgarde, die mit Trainerin Sandra Gottscheck eine einfallsreiche Choreografie einstudierten.

Rico Longerich kündigt den Mann an, der von sich sagt, „ich bin einfach der Rainer“. Gemeint ist Rainer Giegerich. Der Schlagerinterpret aus Aschaffenburg stellt „Buenos dias Argentina“ von Udo Jürgens als Liedgut im Kontext „der WM von 1976 vor“. Uli Hoeneß könnte der kleine Irrtum freuen. Vielleicht hat mancher seinen Schuss aus dem Jahr in den Belgrader Nachthimmel beim Elfmeterschießen des EM-Endspiels vergessen.

Die Show von Andre Krausch beginnt spröde. Irgendwie soll das Publikum die Hände falten, die Finger spreizen, die dann wie Magnete zusammen gehen sollen. Überwiegend geht die Nummer in die Binsen. Dann bittet der Mann zwei Frauen auf die Bühne. Was nun passiert, wirkt beängstigend.

Krausch schafft es, die beiden in einen Zustand zu versetzen, der sie ihren eigenen Namen vergessen lässt, scheinbar durch ein simples Schnipsen mit den Fingern. Außerdem gibt er ihnen während des nächsten Dämmerzustands vor, er sei von vorne angezogen und von hinten nackt. Als er sich dem Publikum mit der Front zuwendet, zeigt der den Damen den Rücken, die sofort gickeln und sich die Hände vors Gesicht halten.

Aus dem Elferrat bittet der Hypnotiseur noch Maxi Winter auf einen Stuhl. Der junge Mann macht mit. Ihm das Bewusstsein zu nehmen, klappt jedoch nicht, „er wehrt sich“. Die zwei Frauen müssen aber über Maxi lachen. Sie befinden sich inmitten der Suggestion, der einstige Kinderprinz aus Bürgel trüge keine typische Karnevalsuniform, sondern „ein Rosa Tütü“.

Auf ihre bewährte Stewardessen-Nummer setzen die Frankfurter „Vanity Showdancer“. Die Sprecherin der Truppe erklärt, „zu ihrer Unterhaltung tragen alle Damen keine Unterwäsche“. Kein Grund für feuchte Pennälerträume, die Behauptung ist nur kecker Schwindel.

Die drei Damen von der St. Pankratius Frauenfastnacht aus Bürgel bringen mit ihrer Playbackshow den schwarzen Soul der Marke „Rollin’ on the River“ nach Rumpenheim. Außerdem tanzen die erste Offenbacher Kinder- und Gemeinschaftsgarde, die Mainfunken aus Aschaffenburg und die Prinzengarde aus Wenigumstadt. Musikalisch heizen die Guggemusiker von der „Hochstädter Lärmbelästigung“ und die „Hucky Singers“ die Stimmung an.