Liebenswerter Hallodri in Nöten Theaterclub Elmar spielt Komödie „So ein Schlawiner“

Francois Dumoulin (Markus Neubert) geht’s an den Kragen. Foto: p

Offenbach (red) – Die Boulevard-Komödie „So ein Schlawiner“ feierte vor allem in den 1990er-Jahren unter Regisseur und Schauspieler Wolfgang Spier große Erfolge am Kurfürstendamm in Berlin. Das Bühnenwerk von Pierre Chesnot besticht durch seine komische und dabei doch geschmackvoll und intelligente Note. Vom 21. bis 25. April bringt der Theaterclub Elmar „So ein Schlawiner“ nun ins Ledermuseum nach Offenbach, Frankfurter Straße 86.

Die Aufführungen beginnen jeweils um 20 Uhr, am Sonntag um 14 und 18 Uhr. Karten gibt es ab acht Euro im Vorverkauf beim Theaterclub Elmar unter Telefon 069 852714, E-Mail: karten[at]theaterclub-elmar[dot]de sowie im Infocenter im Salzgässchen 1. Der „Schlawiner“ heißt Francois Dumoulin und wird bei der Elmar-Inszenierung verkörpert von Markus Neubert.

Ausgerechnet an seinem 55. Geburtstag möchte Francois seine Frau Cathérine (gespielt von Gabi Thomas) wegen einer Jüngeren still und heimlich verlassen. Mit seiner neuen, deutlich jüngeren Freundin Marie-Pierre (Eva Stichweh und Katrin Burger in Doppelbesetzung) plant der untreue Gatte, ein neues Leben zu beginnen.

Drei Frauen verbünden sich

Aber aus dem Plan, heimlich zu verschwinden, wird nichts. Denn während die aktuelle Gemahlin Cathérine gerade mit Betty (Wilma Reinhart), Francois’ Ex-Frau, die Geburtstagsfeier vorbereitet, überbringt eine weitere Dame die Hiobsbotschaft von Francois’ geplanter Flucht. Die Überbringerin der schlechten Nachrichten ist Babara (Carola Franke), selbst seit zehn Jahren die Geliebte des an und für sich sehr liebenswerten Hallodris. Statt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen, nehmen die drei „Verflossenen“ gemeinsam den Kampf gegen die ungebetene Vierte auf. Kampflos wollen sie ihren geliebten Schlawiner nicht ziehen lassen.

Als der Schwerenöter schließlich Nachhause kommt, um seinen schon gepackten Koffer zu holen, platzt er in seine eigene Geburtstagsfeier, die seine Ehefrau heimlich vorbereitet hat. Mit dabei sind nicht nur alle seine Frauen, sondern auch das befreundete Ehepaar Evelyn (Dagmar Winter) und Paul (Holger Kraus/Til Camphausen). Das ist aber erst der Beginn für einen Geburtstag, den der Schlawiner nicht so schnell vergessen dürfte. Dabei wird die Situation für ihn weit weniger amüsant

Unter der Regie von Simon Isser und Til Camphausen (Regie-Assistenz: Jutta Reimers-Gruhn) entsteht eine spektakuläre und rasante Komödie, bei der der Schlawiner sich immer wieder erklärend ans Publikum wendet und um deren Sympathien buhlt. Und wirklich übel nehmen kann man ihm seine Fehltritte auch nicht – nicht zuletzt, weil alle Frauen, die er erobert hat, nach einer gewissen Zeit immer mit dem Stricken anfangen. Kein Wunder also, dass er sein Glück stets bei einer anderen suchen muss.