175 Jahre Sängerchor des TVO mit Jubiläumskonzert gefeiert Traditionsvereine sind nach wie vor präsent

Das Jubiläumskonzert gestaltete die Chorgemeinschaft aus Volkschor Offenbach und Sängerchor des TVO gemeinsam mit befreundeten Vereinen. Foto: Peter Panknin/p

Offenbach (red) – Anlässlich seines 175-jährigen Bestehens hatte der Sängerchor des Turnvereins Offenbach zum Festkonzert eingeladen. Der Vereinsvorsitzende Lutz Elsässer wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass die Gründung einer Chorgemeinschaft mit dem Volkschor vor 42 Jahren dazu beigetragen habe, die beiden Traditionsvereine in Offenbach präsent zu halten.

Unter der Leitung von Chorleiter Dr. Heino Risse, der seit 15 Jahren die musikalischen Geschicke der Chorgemeinschaft leitet, sangen die befreundeten Vereine Eintracht Mühlheim und Frohsinn Niederrodenbach sowie die Solisten Esther Hock und Martin Kellenbenz vom Papageno-Theater Frankfurt und Pavel Smirnov von der Oper Frankfurt. Am Klavier begleitete Karin Heidrich aus Langenselbold wie immer einfühlsam und perfekt.

Die drei Chöre zeigten sich auf ausgesprochen hohem Niveau für Chöre dieser Altersstruktur und überzeugten durch ihre Deutlichkeit, ihre Präsenz und ihre Anpassungsfähigkeit an die vorgetragenen Stücke aus verschiedenen Epochen.

Zusammen mit Martin Kellenbenz war schon zu Beginn der Ausschnitt aus dem Weihnachtsoratorium von Heinrich Fidelis Müller überraschend. Kellenbenz überzeugte mit seinem prägnanten und deutlichen Tenor, während der Chor seine Bandbreite von bewegter Darstellung bis zur kontemplativen Begleitung vorstellte.

Es folgten zwei Ave Maria, in denen Esther Hock und Martin Kellenbenz das Publikum begeisterten und zu ersten Bravo-Rufen animieren konnten. Pavel Smirnov trug das „Arioso“ von Händel mit seinem warmen Bariton ergreifend vor.

Diese hohe Qualität setzte sich durch das folgende Programm fort. Unterstützt wurde der gute Gesamteindruck von der angenehmen Moderation von Heino Risse. Kurz und prägnant, aber trotzdem interessant und kurzweilig führte er die Zuhörer zu den Musikstücken hin.

Zum Ende zeigten alle Beteiligten noch einmal ihr hohes Können.

Kellenbenz überzeugte in „O holy night“ von Adolphe Adam, Smirnov zeigte sich in „Montez a dieu“ (Charles Gounod) von seiner besten Seite und interpretierte sicher und mit strahlender Höhe diese Bravourarie. Esther Hock zog alle Register ihres Könnens und überzeugte mit ihrem klaren, strahlenden Sopran im „Alleluja“ von Mozart vor allem bei den halsbrecherischen Koloraturen. Kongenial wurden die Solisten von Karin Heidrich am Klavier begleitet.

Heino Risse führte Solisten und Chöre mit der Eurovisionshymne, dem Vorspiel zum „Te Deum“ von Mark-Antoine Charpentier und dem „Prince of Denmarks March“ von Jeremiah Clarke zu einem klangvollen und stimmgewaltigen Finale, das sich als Ohrwurm noch einige Zeit in den Köpfen der Zuhörer breitmachen wird und das ein würdiges Jubiläumskonzert beendete.