Frei-religiöse Gemeinde Offenbach konzentriert sich auf Sozialaktionen/Schrittweise Öffnung Verbunden bleiben

Der Zaun am Gemeindeeingang an der Geleitstraße wurde kurzerhand zum Gabenzaun umfunktioniert. Wer Bedarf hat, findet hier Spenden von Lebensmitteln über Hygieneartikel bis zum Spielzeug. Foto: p

Offenbach (red) – Dass die strikten Einschränkungen während der Corona-Pandemie erfinderisch machen, zeigt sich dieser Tage vielerorts – auch in der Frei-religiösen Gemeinde Offenbach. Statt der gewohnten Zusammenkünfte in Weihestunden, Seniorencafés oder im Literaturkreis haben die Mitarbeiter um Pfarrer Pascal Schilling andere Wege gefunden, um die Gemeindemitglieder und Offenbacher zu erreichen und zu begleiten.

In den vergangenen zwei Monaten des vermeintlichen Stillstandes wurde in der Gemeinde am Schillerplatz ein erhöhtes Augenmerk auf kontaktlose Sozialaktionen gelegt. Der Zaun am Gemeindeeingang an der Geleitstraße wurde kurzerhand zum Gabenzaun erklärt. Hier können sich bedürftige Menschen täglich Lebensmittel, Hygieneartikel, aber auch Spiel- und Bastelmaterial für die Beschäftigung der Kinder abholen. Zur Freude der Gemeinde

schaut hier täglich eine hohe Zahl an Abholern, aber auch Spendern vorbei.

Zusammen mit der Sikh-Gemeinde Offenbach wurde über das Osterwochenende eine traditionelle „Langar“ eingerichtet. Hierbei handelt es sich um eine offene Küche, die gekochte Speisen an jeden Menschen mit Appetit verteilt – ganz gleich welcher Herkunft, Religion oder Bedürftigkeit. Selbstverständlich wurde sowohl bei der Zubereitung als auch der Verteilung auf die gängigen Hygienevorschriften geachtet.

Die Informationen über das große Angebot an Sozialaktionen erhalten alle Interessierten dieser Tage vor allem über den digitalen Weg. Da persönliche Zusammenkünfte während einer Pandemie schwierig sind, haben die Mitarbeiter der Gemeinde einen großen Teil ihrer Arbeit auf die sozialen Medien verlagert. So bietet die Facebook-Seite der Gemeinde zurzeit eine große Fülle an geistigen Impulsen, interaktiven Angeboten wie Rätseln und Fotowettbewerben und Informationen rund um die Freireligiöse Bewegung.

Besonders stolz ist die Gemeinde über den neu entstandenen Schillerplatz-Podcast. Innerhalb dieser kurzen und wöchentlich erscheinenden Hörspiele haben Interessierte die Möglichkeit, sich mit philosophischen, gesellschaftlichen, religiösen sowie weltanschaulichen Themen zu beschäftigen. Eine Umrahmung bilden hierbei stets auch Ausschnitte von Werken bekannter Dichter und Denker sowie musikalische Darbietungen ortsansässiger Musiker. Den Podcast finden Interessierte auch auf der Homepage der Gemeinde unter www.freireligioese-offenbach.de.

Nachdem die Bundes- und Landesregierung nun bereits einige Lockerungen beschlossen haben, freut sich die Gemeinde, ihre Türen schrittweise und verantwortungsvoll zu öffnen. So ist der Besuch der Gemeindeausstellung zum 175. Jubiläum von nun an für eine kleine Anzahl an Besuchern möglich. Hier können sowohl antike Ausstellungstücke zur Geschichte der Freireligiösen Bewegung in Offenbach und Deutschland sowie gezielte Informationen zur Offenbacher Gemeinde und ihrem Beitrag zur Stadtgesellschaft seit 175 Jahren begutachtet werden.

Auch der öffentliche Stadtteilgarten „S-Chill-er Garten“ öffnet nun für Besucher wieder seine Türen. In dem kleinen beschaulichen Gärtchen können alle Menschen Offenbachs ein wenig zur Ruhe kommen und sich an den reifenden Früchten von Tomaten, Erdbeeren und Äpfeln sowie Kräutern wie Minze, Schnittlauch oder Zitronenmelisse erfreuen.

Ab Juni bietet die Gemeinde zudem wieder ein paar Zusammenkünfte an. Gemeinsam feiern möchte die Gemeinde dies durch eine Weihestunde am Sonntag, 7. Juni, um 11 Uhr unter dem Titel „Die Welt steht auf dem Kopf – Unser Umgang mit Wahrheit(en) und Freiheit(en)“. Außerdem werden auch einige Aktivgruppen und die Jugendtreffs ihre Arbeit wieder aufnehmen. So treffen sich ab Juni erneut die kostenfreie Yoga-Gruppe und der Literaturkreis unter Beachtung der Hygienevorschriften am Schillerplatz. Ebenso sind der offene Jugendtreff sowie der queere Jugendtreff „Queer_OF“ wieder für die jungen Menschen geöffnet. Weitere Informationen zu den einzelnen Angeboten, Terminen und Teilnahmebedingungen können auf der Homepage oder telefonisch im Gemeindeamt unter 069 800 806 0 erfragt werden.

Die Teilnahme an jeglichen Veranstaltungen und Aktivgruppen bedarf allerdings unbedingt einer Anmeldung im Gemeindeamt, mit Nennung des eigenen Namens sowie dem von Begleitpersonen. Auch der Anrufbeantworter kann hierfür genutzt werden. Die Anmeldung zu Queer_OF muss nicht telefonisch erfolgen, jedoch werden auch hier die Daten vertraulich per Eintragung erfasst.