Entwicklungspotenzial im Grenzgebiet zwischen Offenbach und Frankfurt Auf dem Weg zum gemeinsamen Stadtraum

Auf dem Podium diskutierten Friederike Martin (von links) von der Immobiliengesellschaft Arton Real Estate, Tim Philipp Brendel von der Firma Be Hamburg, Moderator Professor Johannes Busmann, Oberbürgermeister Horst Schneider und Dr. Markus Wiedenmann von der Immobiliengesellschaft Arton Real Estate. Foto: p/Ulrike Hölzinger-Deuscher

Offenbach (red) – In einer gut besuchten Konferenz in der Heyne Fabrik haben Stadtplaner und Projektentwickler, Investoren, Architekten und andere Immobilienexperten gemeinsam mit Oberbürgermeister Horst Schneider und dem Frankfurter Bürgermeister Olaf Cunitz Möglichkeiten einer Stadtentwicklung im gemeinsamen Grenzgebiet südlich des Mains skizziert.

Veranstalter dieses ersten „Frankfurt Offenbach Lab“ war das Urban Land Institute Germany (ULI) in Zusammenarbeit mit der Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft (OPG). Der Fokus lag auf der Schnittstelle der benachbarten Städte, dem Kaiserleigebiet und dem Hafen Offenbach. Bei Stadtrundgängen, in interaktiven Workshops und Diskussionsrunden gingen die Konferenzgäste dabei den Fragen nach, wie sich ein vitaler, zukunftsfähiger, gesunder und wirtschaftlich attraktiver Lebens- und Arbeitsraum entwickeln lässt und mit welchen Projekten und Nutzungen das Zusammenwachsen der Finanzmetropole und ihrer kreativen Schwesterstadt vorangetrieben werden kann.

Gemeinsamer Stadtplan macht den Anfang

Oberbürgermeister Horst Schneider freute sich, dass beide Nachbarkommunen, die bereits auf anderen Ebenen wie der Entwässerung und der Gasversorgung oder auch im Kulturbereich kooperierten, nun ebenfalls gemeinsame Stadtentwicklungsprojekte angingen und eine neue Vision für einen attraktiven Grenzraum entwickelten. Der Offenbacher OB: „Unsere beiden Städte trennt nur noch eine Tarifgrenze, in den Köpfen der Menschen verschwindet die starre Grenze zwischen Frankfurt und Offenbach immer mehr.“ Schneider hat seinem Frankfurter Amtskollegen Peter Feldmann vorgeschlagen, als erstes Projekt mit auch symbolischer Kraft eine Brückenverbindung für Fußgänger- und Radfahrer über den Main zwischen Offenbach und Frankfurt-Fechenheim anzugehen.

Auch der Frankfurter Planungsdezernent Olaf Cunitz konstatiert: „Frankfurt und Offenbach haben eine eigene Identität und eigene Stadtgrenzen, aber nähern sich immer stärker im Sinne des Zusammenlebens und des gemeinsamen Handelns an.“

Als erster symbolischer Akt werde jetzt ein gemeinsamer Stadtplan der beiden Städte realisiert. Damit werde gezeigt, dass beide Kommunen eins seien, „nicht im Sinne der Gemarkung, sondern eins im Denken, Handeln und Zusammenleben in der Region“. Als elementaren Baustein zur Umsetzung dieser Visionen nannte Cunitz die Gründung einer gemeinsamen Stadtentwicklungsgesellschaft Frankfurt Offenbach, um über die Verwaltungsgrenzen hinweg gemeinsame Entwicklungsprojekte ins Leben rufen zu können. Der Frankfurter Bürgermeister: „Wer heute den Blick auf Offenbach lenkt, investiert in die Zukunft.“ Die ihrer Einwohnerstruktur nach junge Stadt blickt auf eine lange Geschichte als Industriestandort zurück. Heute ist Offenbach im Wandel.