„Da, wo ein Turm ist, ist Kommunikation!“ 25 Jahre Bücherei-Geschichte in Rödermark

Im Turm neben dem Turm: der ehemalige langjährige Leiter der Bücherei Adam Müller und seine Nachfolgerin Brigitte Stenske (beide rechts) im Gespräch mit Besuchern anlässlich der Feierstunde zum 25. Geburtstag der Stadtbücherei. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Die Stadtbücherei Rödermark und hier speziell der Bücherturm feiern in dieser Woche ihren 25. Geburtstag. Das prägnante Gebäude ist ein Kommunikationszentrum geworden – draußen und drinnen, im Büchereitrakt mit seinem Café wie in den Räumen im Turm, die auch Vereinen und Parteien eine feste Unterkunft gewähren.

Gefeiert wurde mit Vertretern von Kommune, Kultur, Kunst und Kirche. Bürgermeister Kern war der Stolz auf dieses Projekt seines Vorgängers Alfons Maurer ebenso anzusehen wie den Architekten, für die Siegbert Huther mit Anekdoten an Planungen und Bauzeit erinnerte, die durch unerwarteten Treibsand im Untergrund mehrfach aus den Fugen zu geraten drohte.

.Auch herrschte nicht gleich überall großer Begeisterung etwa über den Rotahasaal: „Da hieß es erst: Den brauchen wir nicht! Inzwischen ist er längst Mittelpunkt der hiesigen Kultur“, freute sich Siegbert Huther. Nicht zuletzt die Idee, Vereine und Parteien in diesen geplanten „Kulturtempel“ mit einzubeziehen, machte die Öffentlichkeit gewogen – spätestens nach der Einweihung 1992.

Die Wurzeln der Stadtbücherei Rödermark reichen zurück bis zum Borromäus-Verein, wie Pfarrer Elmar Jung berichtete. Schon unter Pfarrer Michael Zöller konnten Bücher aus zwei Wandschränken im Schwesternhaus ausgeliehen werden. Im Zweiten Weltkrieg mussten sie für die Front abgegeben werden, doch 1947 ging’s weiter; seit 1950 unter der Leitung von Adam Müller, der von da an 55 Jahre in vorderster Front der Bücherei stand und mittlerweile weitere zwölf Jahre im Hintergrund mithilft.

Alle arbeiten zusammen

1970 bekam die Bücherei eigene Räume im katholischen Kindergarten, 1976 kam es zur Kooperation mit der Stadt und 1977 wurden die Büchereien organisatorisch zusammengelegt. „Der Bücherturm wurde zum Signal und zeigt mit seiner Form die Verbundenheit mit unserer Kirche. Da, wo ein Turm ist, ist auch Kommunikation“, so Pfarrer Jung.

Nicht zuletzt dank des Bücherturms wuchs die Stadtbücherei, hat heute in Ober-Roden 35.000 Medien bei knapp 55.000 Ausleihen. Neue Medien nehmen zu, doch auch das Buch ist nicht tot, wie vor Jahren befürchtet – Diplombibliothekarin Brigitte Stenske und ihre Kollegen haben den Beweis täglich vor Augen. Um den kulturellen Aspekt sorgt sich der Freundeskreis „LeseZeichen“.

Dass zur Kultur, die sich durch Vereine und Parteien hier auch zuhause fühlt, auch die Kunst gehört, beweisen die Ausstellungen im Bücherturm. Zurzeit präsentieren die KiR-Künstler zum 25. Geburtstag eine Ausstellung „Von Büchern inspiriert“. Ihr zweites Geschenk: der Bücher-Turm im Bücherturm, ein 1.200 Kilogramm schweres Objekt im Foyer der Bücherei.