Defibrillator für den Stadtteil Urberach Ab sofort rund um die Uhr für den Notfall gerüstet

Dank der Quartiersgruppe Urberach, der Sparkasse und zahlreichen Spendern steht im Vorraum der Sparkassenfiliale ein Defibrillator zur Verfügung Foto: p

Rödermark (red) – Der Quartiersgruppe Urberach, der Sparkasse Dieburg, dem Roten Kreuz (DRK) und einer ganzen Reihe von Spendern ist es zu verdanken, dass in Urberach ein Defibrillator zur Verfügung steht, der rund um die Uhr genutzt werden kann. Die Quartiersgruppe hatte in den vergangenen Monaten Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen davon überzeugen können, dass es eine sehr sinnvolle Sache ist, auch in Urberach einen Defibrillator an einem öffentlich zugänglichen Ort anzubringen und dafür Geld zu spenden.

Die Sparkasse Dieburg fand die Idee gut, wie schon in der Ober-Rodener Filiale einen „Defi“ im 24 Stunden täglich zugänglichen und per Video überwachten Vorraum der Zweigstelle an der Konrad-Adenauer-Straße zu installieren. Am vergangenen Donnerstag wurde das Leben rettende Gerät während einer kleinen Feier offiziell übergeben.

Mehr als 2000 Euro waren bei den Spendenaktionen und -aufrufen der Quartiersgruppe zusammengekommen, berichtete Friedrich Kühne von der Quartiersgruppe. Rund 1400 Euro kostete das Gerät, dessen Anschaffung über den DRK-Ortsverband Urberach organisiert wurde – der Ortsverband wird die Quartiersgruppe auch bei der Langzeitwartung unterstützen, wofür sich Kühne herzlich bedankte. Ersatzteile, die Halterung, ein zusätzlicher Akku und weitere Kleinteile schlugen mit rund 500 Euro zu Buche.

Einen nennenswerten Betrag erhielt das DRK, um damit in Kooperation mit der Quartiersgruppe für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger Kurse anbieten zu können, in denen der Umgang mit dem Defibrillator gelehrt wird. Hier gelte es eine Hemmschwelle zu überwinden, obwohl ein moderner Defi selbsterklärend sei, betonte Kühne.

„Von Bürgern für Bürger“ – diese identitätsstiftende Devise habe die Quartiersgruppe bei ihrem Defi-Projekt geleitet, so Kühne, der sich darüber freute, dass man damit bei vielen Bürgern auf offene Ohren stieß. Bürgerspenden und Zuwendungen von Firmen und Gruppen hielten sich in etwa die Waage. Kühnes Dank galt zunächst der Sparkasse Dieburg, die nach der Einrichtung des öffentlich zugänglichen Bücherregals auch das zweite gemeinsame Projekt ermöglicht habe und zudem noch als Betreiber Verantwortung übernehme. Er dankte der Ärzteschaft, die das Projekt nicht nur finanziell, sondern auch mit motivierenden Worten unterstützt habe. Das Unternehmerforum habe seine Mitglieder zu einer Sonderspende motivieren können, obwohl der Spendentopf für das laufende Jahr eigentlich schon ausgeschöpft war. Finanziell engagiert hätten sich auch zahlreiche Gewerbetreibende, vor allem die beiden Apotheken, außerdem Parteien und Wählervereinigungen. Die Stadt schließlich habe sich organisatorisch eingebracht und dafür gesorgt, dass Spendenquittungen ausgestellt werden könnten.

Aktive Bürgerschaft und Sparkasse engagieren sich

Wie notwendig ein Defibrillator sei, unterstrich Kühne durch eine persönliche Erfahrung: „Bei einer Familienfeier kollabierte eine Verwandte. Wir mussten über den Notruf 112 Hilfe anfordern. Der Rettungsdienst brauchte 40 Minuten, weil er gerade auf der A3 im Einsatz war. Die Patientin litt an Herz-Vorhofflimmern, wäre also auf so ein Gerät angewiesen gewesen. Sie kam aber glücklicherweise nach ein paar Minuten wieder zu sich und konnte in der Klinik behandelt werden.“

„Defibrillatoren sind für uns nichts Neues“, sagte Tobias Jakoubek, der Abteilungsleiter des Vorstandssekretariats der Sparkasse. „Über unsere Stiftung haben wir viele Sportvereine damit ausgestattet. Es freut mich, dass wir nun in Rödermark den zweiten 24-Stunden-Defi in Betrieb nehmen können!“ Jakoubek lobte die Quartiersgruppe, die „Mehrwerte“ für die Bevölkerung schaffe, „in diesem Fall sogar lebensrettende Mehrwerte“.

Bürgermeister Roland Kern zeigte sich stolz auf die „aktive Bürgerschaft“ in Rödermark. „Ohne Euch bekämen wir vieles nicht zustande“, rief er Kühne und seinen Mitstreitern von der Quartiersgruppe zu. „Typisch Sparkasse“ sei es wiederum, dass das regionale Geldinstitut wieder mit ins Boot gestiegen sei. „Das wissen wir sehr zu schätzen!“