Adventsmarkt tut Besuchern gut

Der Platz vor der Nazaruskirche wurde mit zunehmender Dunkelheit an den beiden Tagen des Adventsmarktes immer voller.

Ober-Roden – Adventsmarkt 2022 rund um die Pfarrkirche St. Nazarius – das Experiment des vorletzten Jahres klappt auch nach der Corona-Pause. Der Wunsch, den Marktplatz und den Rathausplatz mit einzubeziehen wie früher (und damit die Durchfahrtsstraße zu blockieren) ist kaum mehr zu hören; eher der Wunsch, den Platz zwischen Kirche und Forum zu erweitern. Dem kommen die derzeitigen Ideen der Ortskern-Arbeitsgruppe rund um den Abriss der Kirchenmauer ja sehr entgegen.

Nachmittags war’s noch recht ruhig, und die eher wenigen Besucher waren der Meinung, 15 Uhr sei zumindest samstags zu früh für die Öffnung der Buden. Mit vorrückender Dunkelheit allerdings wurde es immer voller. Selbst während des Konzerts des „mehrKlang“-Ensembles, das viele Menschen in die Nazariuskirche lockte, war der Platz voll belegt, und auch das fröhliche und recht laute Stimmengewirr, das nur schwach in die Kirche drang, störte nicht.

Das Kinderkarussell – gut, dass es da war – drehte unbeirrt seine Runden direkt an der Kirchenmauer. Die Auswahl zwischen rotem oder weißem Glühwein oder gar Apfelpunsch fiel mit jedem getrunkenen Becher immer leichter, und die Bratwurst- und Fischbrötchenstände waren bald schon das Ziel aller Schlangen, die sich bildeten. Hochbetrieb herrschte auch am Crêpes-Stand der Kolpingsfamilie, da es nur dort Futter für Vegetarier gab. Eine schöne Neuerung: die Rödermärker Weihnachtstasse mit Sternchen und Rödermärker Silhouette, die sowohl gekauft wie auch als Pfandbecher wieder zurückgegeben werden konnte. Eine schöne Idee von Stadt und Wirtschaftsförderung.

Eine schöne Idee war es auch, neben den kleinen Adventskonzerten des TG-Musikzuges und des Posaunenchores am Sonntag Nachmittag die jungen Musiker von MV 03 und MVV 08 – „also der MV 11 oder auch 3/8“, wie es scherzhaft zu hören war – gemeinsam auf der Bühne auftreten zu lassen. Das sorgte nicht nur für ein noch größeres Publikum, sondern auch für sehr angenehme Adventsmusik.

Bürgermeister Jörg Rotter hatte von der Bühne herab den Markt eröffnet. Der Lichterschein hielt sich gemäß den derzeitigen Vorgaben durchaus im Rahmen. Neben den Futterständen der Sportvereine machten vor allem die Kindergärten mit schön gestalteten Buden ihrer Fördervereine auf sich aufmerksam. So etwa das Kinderhaus unterm Regenbogen, das mit seinem Losverkauf großen Andrang erlebte. Jedes Los gewinnt. Die Mitglieder hatten dafür in mühevoller Öffentlichkeitsarbeit bei Firmen bis in den Odenwald hinein 1500 Preise gesammelt. Die Einnahmen gehen vollständig an den Kindergarten und hier voraussichtlich in Bewegungs- und Entspannungsmaterial für die Jüngsten.

Auch der Lions Club Rodgau-Rödermark war mit seiner Adventskalenderaktion und seinem Angebot zugunsten besserer Chancen für Kinder im Schatten vertreten und sehr gut besucht.

An beiden Tagen lockte das Forum Nazarius mit einem diesmal stark frequentierten Kleinkunstmarkt. Hobby-Kunsthandwerker stellten dort ihre Werke aus. Sonntag Nachmittag waren alle zufrieden mit ihrem Umsatz.

Das war auch Wilhelm Schöneberger mit dem kleinen Markt im Stadel seines Dinjerhofes, wo nicht nur Gin und Liköre verkostet werden konnten, sondern auch Gestricktes, Gemaltes, von früher Gerettetes oder auch (Seifen-)Gesiedetes erworben werden konnten. Bratwurst und Kartoffelsuppe, alles von Dinjer-Hobbyköchen angeboten, waren schon früh ausverkauft, doch das tat dem Besuch im Hof keinen Abbruch, zumal man dabei auch gleich noch einen Christbaum aussuchen konnte, der nach Hause geliefert wird.

Das war ein Adventsmarkt, der Gästen und Anbietern gleichermaßen gut tat.  
 chz