Kolpingsfamilie Ober-Roden verabschiedet langjährigen Vorsitzenden Ära Wehner geht zu Ende

Die offiziell letzte Amtshandlung des Vorsitzenden Markus Wehner war die Ehrung von Walter Tuscher (rechts) und Willi Schott für 65 Jahre Treue zur Kolpingsfamilie Ober-Roden. Mit Markus Wehner verabschiedete sich auch der Präses, Pfarrer Elmar Jung (sitzend). Foto: ziesecke

Ober-Roden – „Eine schrecklich nette Familie: die Kolpingsfamilie Ober-Roden!“ Es ist durchaus nicht nur sozialreformatorisch und ernsthaft eifernd, was die „Kolpinger“ in Ober-Roden und ihre befreundeten Mitglieder verbreiten. Es ist durchaus auch fröhlich, heiter und selbstkritisch, wenn auch immer auf der Basis des „gemeinsam die Welt Verbesserns“.

Vor einer notgedrungen begrenzten Mitgliederzahl fasste der Noch-Vorsitzende Markus Wehner nach der abgesagten letztjährigen Jahreshauptversammlung nun die vergangenen zwei Jahre mit ihren Höhepunkten von der berühmt-berüchtigten Zebrastreifen-Aktion über online moderierte Äppler-Verkostungen bis zu verkürzten ZeLa-Ferien und einem wiederaufgelebten Väter-Kind-Picknick zusammen. Viele Aktivitäten dienten der sozialen Hilfe – die Kleidersammlungen ebenso wie die Schuhsammel-Aktion oder die Fasten- und Erntedankessen „to go“ mit Heimlieferservice.

Nach einer mit warmen Worten verbundenen Ehrung der beiden Ober-Röder Kolping-Urväter Willi Schott und Walter Tuscher für 65-jährige Treue zur Kolpingsfamilie ging es ans Abschied-nehmen. Mit vielen Fotos aus den vergangenen 25 Jahren und herzlichen Worten verabschiedete Markus Wehner den bisherigen Präses der Kolpingsfamilie, Pfarrer Elmar Jung, nach dessen Weggang aus der Pfarrgemeinde, aus der örtlichen Kolpingsschatulle überreichten die Mitglieder ihm zum Abschied noch 100 Euro für sein Herzensprojekt, das Indienhilfswerk „HandinHand“. Neu gewählt wird erst auf der nächsten Sitzung in einem Vierteljahr; Pfarrer Klaus Gaebler bekam zum Warmwerden schon mal einen orange-schwarzen Kolping-Schal, um sich allmählich auf dieses Amt vorzubereiten.

Mit dem Wechsel des Präses geht aber auch eine weitere Ära zu Ende: Der Ober-Röder Kolping-Vorsitzende Markus Wehner trat nach 13 Jahren zurück und macht damit ebenfalls bei der Neuwahl in einem Vierteljahr den Weg frei für einen oder eine neue Vorsitzende oder ein Teammodell. Zunächst übergab er jedoch seine Schlüssel seiner bisherigen Stellvertreterin Manuela Murmann, die nun die Geschicke bis zur nächsten Sitzung leitet. „Gerade im letzten Jahr, als wir in allem ausgebremst waren und fast nichts mehr ging, habe ich mir Gedanken über Corona und Gott und die Welt gemacht und darüber, dass es eine neue Ausrichtung im Leben geben muss. Ich möchte nun auch zugunsten meiner Familie neue Akzente setzen“, begründete er seinen Schritt, was jeder Zuhörer, der sein Arbeitspensum kennt, verstehen konnte.

Die Ära Wehner bei der Kolpingsfamilie Ober-Roden geht damit sicher nicht ganz zu Ende, denn er wird dem Verein mit Rat und Tat zur Seite stehen. Schließlich hat Wehner dem Vorstand seit 35 Jahren als Einziger ununterbrochen angehört mit allen verantwortlichen Aufgaben und Ämtern. „Nebenbei“ führten ihn diese Tätigkeiten im Ehrenamt für viele Jahre in eine hauptamtliche Tätigkeit bei Kolping, bis hin zum Geschäftsführer des Kolpingwerks Diözesanverbandes Mainz und des Landesverbandes Hessen. „So hat mich Kolping nahezu mehr als ein halbes Leben geprägt und ich denke, auch ich habe das soziale Werk Adolph Kolpings ein wenig mitgeprägt.“
 chz