Hessische Meisterschaften der Synchronschwimmer im Badehaus Anmut, Grazie und Kraft ohne Ende

In der Kategorie „Kombination“ wurde die bunt gemischte Gruppe der MTV-Synchronschwimmer Zweite bei der hessischen Meisterschaft im Badehaus Rödermark. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – War vor einem oder zwei Jahrzehnten Urberach als Vertreter der von manchen etwas belächelten Sportart „Synchronschwimmen“ in aller Munde, so ist es hier in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden – doch der ungewöhnliche Sport erfährt im Badehaus Rödermark gerade wieder neue Urstände. Am Wochenende fanden hier die hessischen Meisterschaften in dieser Sportart mit dem ganz anderen Charme, dem ungeheuren Kraftaufwand und den ungeahnten Koordinations- und Akrobatikgrundlagen statt.

Grazile Schwimmerinnen in farbenprächtigen Badeanzügen mit effektvollem Make-up und Haarschmuck bevölkerten die Halle, freuten sich mit Sportskollegen anderer Vereine und beklatschten jede gelungene Übung herzlich – auch die der vermeintlichen Gegner. Nur wer diesen Sport ausübt, weiß um die Anstrengung, die in den atemberaubenden Küren mit Sprüngen, Würfen und Drehungen steckt.

Die vom Synchro-Team im MTV Rödermark durchgeführte Organisation garantierte eine gelungene hessische Meisterschaft, die der Heimmannschaft am Ende mehr gute Plätze bescherte als erwartet.

Lucie Hahn erreichte den dritten Platz im Solo in der Altersklasse D, und gemeinsam mit Lara Schöpker den zweiten Platz im Duett der Altersklasse D. Sune Vetter wurde Vierte im Solo Altersklasse C und gemeinsam mit Clea Siebenborn Zweite im Duett Altersklasse C. Andrea Pfaff erschwamm sich den dritten Platz im Solo Altersklasse Junioren; Andi und Emelie Hahn wurden Sechste im Duett bei den Offenen Hessischen Meisterschaften.

Beim krönenden Abschluss, der „Kombination“, wurden die Sychronschwimmer Lucie Hahn, Lara Schöpker, Clea Siebenborn, Sune Vetter, Emelie Hahn, Andi Pfaff , Anna Fantur, Anette Domijan, Heide Moos und Jürgen Gehrig überraschend Zweite in der Offenen Hessischen Meisterschaft: ein toller Erfolg für die kunterbunt gemischte Gruppe, in der die jüngste Sportlerin zehn Jahre und die älteste 53 ist und dazu mit Jürgen Gehrig der einzige Mann dabei ist.

Doch auch der Rahmen war bemerkenswert: Marlene Hahn eröffnete als Vorschwimmerin im Solo außer Konkurrenz die Meisterschaften – sie ist 2009 geboren ist und deshalb noch zu jung für die Altersklassen, die erst mit dem Jahrgang 2008 starten.

Einen ganz besonderen Moment erlebten die Sportler wie die Zuschauer in der Schwimmhalle vor der Siegerehrung.

Nach dem Dank des Verbandes an die Ausrichter glitt Manuela Eder (44), einstige Welt- und Europameisterin und mittlerweile langjährige Trainerin aus Urberach, die erst im letzten Jahr eine schwere Krebserkrankung überstanden hat und selbst während der Chemotherapien nicht aus dem Kader wegzudenken war, für alle überraschend ins Wasser und zeigte eine Solokür, die die Menschen im Raum die Luft anhalten ließ.

Sie hat ihre volle Kraft zurück und ihre Anmut bei der Kür eindeutig nie verloren. Beifallsstürme im Badehaus bewiesen es: Manuela Eder, die erfolgreiche Kämpferin, ist „wieder voll da“.