Die über ganz Ober-Roden verteilte Kerb kommt beim Publikum bestens an Dankbar angenommene Häppchen

Spannung und glückliche Kinderaugen waren am Kerb-Wochenende der Dank für die „Notlösung“ eines kleinen Rummels der Schausteller-Familie Adler auf dem TS-Parkplatz. Foto: ziesecke

Ober-Roden – Strahlendes Spätsommerwetter und viele Leute auf der Gass‘ – so wünscht sich jeder Feierfreudige die Kerb. Das alles traf am vorletzten Wochenende zu in Ober-Roden – nur verteilt aufs ganze Ort, vom Germania-Sportplatz im Norden bis zum TS-Vereinsheim im Süden. Mehrere Vereine hatten ihre Versprechen wahr gemacht und sorgten für Kerbstimmung, als Geschenk an die Bürger wie auch für den eigenen Tatendrang.

Der Kerbverein begrüßte gleich fünf neue Erdenbürger in seinen Reihen; so wurden auch fünf neue Quetschenbäumchen hinter der TG gepflanzt: für Jakob, Mattis, Henri, Conor und Paula.

„Bäumchen“ ist auch eher die richtige Bezeichnung für den Kerbbaum, der im Kirchgarten aufgestellt wurde: gerade mal neun Meter hoch und sehr schlank, aber dafür fest an die Kirche angeschmiegt, wo die Kirchweih ja hingehört. Auch das Freibier vorm Kerbgottesdienst ließ die Erinnerungen an frühere Jahre wach werden. Nur diesmal alles „2G“- oder „3G“-geschützt – Einlasskontrolle war Trumpf.

Der Kerbverein feierte sich und die Owerärer Kerb mit Livemusik im gut besuchten „Dinjerhof“, ehe am Sonntag im ganz kleinen Kreis der Kerbspruch verlesen wurde. Im Kirchgarten versorgte das rührige Après-Ski-Komitee unter dem Motto „125 Jahre Rodgaudom“ seine Gäste mit Speis und Trank, Dämmerschoppen und abends mit der „Lieblingsband unplugged“.

Wohl kaum jemand hatte geahnt, wie viele Menschen auf diesen Platz passen. Der Strom der Feierhungrigen nahm am Samstagabend kein Ende; „Dinjerhof“ und Pfarrgarten profitierten von der großen Lust auf fröhliches und lockeres Beisammensein – jung wie alt.

Das bewies der „Tisch der Achthunderter“ direkt neben der Bühne: Zehn Cäcilia-Sängerinnen und -Sänger, die gemeinsam auf 800 Jahre kamen, genossen den Abend ebenso wie Pfarrer Elmar Jung, der sich über die Rückkehr der Kerb zu den Wurzeln freute.

Ganz viel Spaß hatten die vielen Familien vor der TS-Halle, wo der Verein gemeinsam mit der Schaustellerfamilie Adler einen kleinen Rummelplatz aufgebaut hatten. „Das reicht eigentlich völlig für die Jüngsten“, war die einhellige Meinung: ein ständig kreisendes Kinderkarussell, Enten-Angeln und Luftballons-Abwerfen, dazu Süßigkeiten, ein Getränke- und ein Crêpes-Stand, und wer Glück hatte, fand noch einen Platz im Biergarten. Dazu gab’s noch Blasmusik live und die Breidert-Fotoausstellung in der Halle. Zufrieden zeigte sich auch Familie Adler: „Es läuft gut, hier ist alles voll“, freuten sich die Schausteller ebenso wie Marcel Kopp für das Après-Ski-Orgateam und wie Kerbvereinschef Christian Christ. Und wie die Tradition es lehrt, gibt’s heute auf dem TS-Gelände auch einen Familientag mit reduzierten Preisen an Karussell und Buden.
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