Kinder teilten mit, wo sie der Schuh drückt Vom dreckigen Klo in Rödermarks Schulen

Kinder teilten im Sozialausschuss mit, wo sie der Schuh drückt. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Zum Aktionstag für die weltweit gleichen Rechte der Kinder hatten zum 25. Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention in Rödermark die Stadt und die AG Kinderrechte eingeladen. Darin vertreten sind alle Schulen, Kindertagesstätte, Schulkinderbetreuungen oder der DKSB Rödermark etwa.

Sie alle waren in die Sitzung des Ausschusses für Familie, Soziales, Integration und Kultur eingeladen, wo sie der Ausschussvorsitzende Ralph Hartung ermunterte, ihre Sorgen und Nöte zu äußern. Erster Stadtrat Jörg Rotter, zuständig für die Abteilung Kinder und Jugend, Bürgermeister Roland Kern und die Ausschussmitglieder aus allen Fraktionen hörten den Kindern und Jugendlichen intensiv zu, alssie ihre Wünsche und beschwerden äußerten.

In der Kita Amselstraße Waldacker etwa hatten die Kinder einen Tag lang kein Spielzeug im Freigelände und bekamen nur Reis, Brot und Wasser zu essen. Gemeinsam hatten sie den Film zum Tag der Kinderrechte angeschaut und anschließend Interviews gemacht. Marla Fe, sechs Jahre jung, berichtete von den Kindern im Familienzentrum Liebigstraße. Für die vierten Klassen der Trinkbornschule erzählten Kinder von ihrer monatlichen Klassensprecherkonferenz und von deren Erfolgen: die stets schmutzigen Schultoiletten wurde jetzt zeitweilig von einer Putzfrau auf Vordermann gehalten: „Wir wünschen uns, dass die Putzfrau bleibt!“ Auch Gewalt ist en Thema auf dem Schulhof der mit 600 Kindern größten Grundschule im Kreis. „Dafür wünschen wir uns einen Trainer, der uns hilft, stark zu werden!“ Auch die Schüler der Schule an den Linden brachten ihre gesammelten Bitten mit, von interessanteren Spielgeräten auf dem Pausenhof bis hin zur Hoffnung, dass die Kindersprechstunde nicht nur am Tag der Kinderrechte stattfindet. Es kamen Anregungen zur Rodau, die zu sehr zugewachsen ist, ebenso wie zu Spielplätzen. Bedauert wird auch, dass es im Schiller-Haus kein Angebot für Kinder unter zehn Jahren gibt. Für die etwas Älteren brachten regelmäßige Besucher des JUZ in Ober-Roden ihre Anregungen mit – allem voran wünschen sie sich einen Ruheraum.

Kinder sagen "Stopp"

Mit einem Filmbeitrag beteiligte sich das Kinderhaus unter dem Regenbogen. Immer wieder tauchte das „Stopp!“ als wichtiges Warnsignal auf, nicht zuletzt bei den schlimmsten Verfehlungen wie Missbrauch und Ausbeutung. Ganz praktisch zeigten schließlich noch Kinder der Betreuung in der Kita Potsdamer Straße, wie sie mit ihrer regelmäßigen Kinderkonferenz ihre Probleme direkt ansprechen. Eines der konkreten Ergebnisse: „Ich biete als zuständiger Dezernent ab Januar eine regelmäßige Kindersprechstunde an“, verkündete Jörg Rotter, musste allerdings gleich einschränken: „Ob wir dann alles machen können, was ihr euch wünscht, und möglichst noch gleich, ist noch offen.“