Dankgottesdienst in St. Nazarius Eberhard Jung stellt sein Leben seit 55 Jahren in den Dienst Gottes

Pfarrer Eberhard Jung hat die Kirche und die Menschen in den letzten 55 Jahren auf vielerlei Weise bereichert. Foto: Berker

Rödermark (zsb) – 55 Jahre im Dienste Jesu Christi und der Kirche Gottes wurden am Sonntag in einem Dankgottesdienst gefeiert. Im Mittelpunkt stand dabei Pfarrer Eberhard Jung, der genau am 28. Juli 1963 im Mainzer Dom von Kardinal Hermann Volk zum Priester geweiht wurde.

Zu diesem feierlichen Anlass kamen viele Rödermärker in die katholische St. Nazarius Kirche in Ober-Roden zur Eucharistie Feier, in der auch der Kirchenchor sang. Neben Pfarrer Eberhard Jung waren auch sein Bruder Pfarrer Elmar Jung, sowie Pfarrer Bernhard (Benno) Hitzel und Pfarrer Herbert Wendt beteiligt.

Pfarrer Elmar Jung erzählte, was es bedeutet, Priester zu sein. In Betrachtung des Werdegangs bedeutete dies für seinen Bruder in den letzten 55 Jahren die Arbeit in zwölf verschiedenen Gemeinden, Umbrüchen in der Kirche und Gesellschaft stand zu halten und mit der Zeit zu gehen und nun in Ober-Roden einen Ort für den Ruhestand gefunden zu haben. Wobei er trotzdem immer noch gerne in Reichweite ist und außerdem seinem jüngeren Bruder stets unterstützend zur Seite steht. Priester sein bedeutet aber viel mehr als das: Es ist das Erwähltsein von Gott, einen Dienst anzutreten.

Papst Benedikt schrieb einmal in einem Brief, der in der Ansprache Pfarrer Elmar Jungs Erwähnung fand: „Das Priestertum ist nicht einfach nur „Amt“, sondern Sakrament: Gott bedient sich eines armseligen Menschen, um durch ihn für die Menschen da zu sein und zu handeln.“ Jung betont, dass zum Priester Dasein auch gehört, sich selbst zurück zu nehmen und Gott durchscheinen zu lassen. Auch wenn menschliche Grenzen dabei manchmal gesprengt werden, heißt es geduldig zu sein und einen christlichen Umgang zu finden.

Der Primizspruch zur Weihung Eberhard Jungs erinnert aber auch daran, dass ein Priester stets kräftigend begleitet wird und die Erwählung bei ihm eine große Dankbarkeit hervorruft: „Und darum danke ich dem, der mir Kraft verliehen hat, Christus Jesus, unserem Herrn, dass er mich treu erachtet und in den Dienst eingesetzt hat“ (1. Tim. 1,12).

Priester zu sein, wie Jung sagt, ist bei allem der schönste Beruf, denn es geht darum, für andere da zu sein. Priester sollen gütig und liebend sein, wie Gott es ist. Der Priester trägt Gottes Eigenschaften und Willen zu den Menschen. Er ist nicht Priester für sich, sondern für den Herrn. Zur Veranschaulichung liest Pfarrer Elmar Jung aus der Bibel die Speisung der 5.000 vor, in der Jesus aus wenigen Broten und Fischen, die ihm ein kleiner Junge reicht, so viel Essen macht, dass jeder Anwesende gesättigt werden kann.

Wie der kleine Junge, der nicht viel hat und selbst das wenige, sein Leben, noch hergibt, sollen Priester sein. Stets in dem tiefen Glauben, dass Gott daraus so viel macht, dass es für alle reicht. Für diese Ehre der Berufung als Priester und die vergangenen 55 Jahre danken alle in der St. Nazarius Kirche. Das Jahresmotto der St. Nazarius Gemeinde lautet: Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen. Ein gutes Motto nicht nur für Priester.