Rödermark: Großes Musiktheater für die Kleinsten Endlisch Musigg spielt "Pinocchio"

das Kinder Ballett vor dem Orchester sorgte für einen optischen Glanzpunkt der Aufführung. Foto: p

Rödermark (red) – Märchen und Musik mit allen Sinnen erfahren – dieses Versprechen wurde in der Kulturhalle vom Endlisch Musigg Orchester des Musikvereins Viktoria 08 Ober-Roden eingelöst. Schon die märchenhaft schneebedeckten Straßen am Sonntagmorgen luden in die Kulturhalle ein, die sich selbst in ein kunterbuntes Spielzeugland verwandelt hatte und damit die Kinder sprichwörtlich aktiv auf Pinocchios abenteuerliche Reise mitnahm. Seit elf Jahren spielt das Orchester unter der Leitung von Andreas Zöller zusammen und hat mit viel Liebe zum Detail ein einzigartiges Mitmachkonzert auf die Beine gestellt.

Die 50 Musiker haben mit ihrem Eröffnungswerk, dem sinfonischen Musikgedicht Ross Roy, auch die Erwachsenen am ersten Advent direkt abgeholt. Ross Roy ist der Name eines Colleges in Brisbane, Australien, und passend zur Schulzeit setzten die Musiker die großen Emotionen junger Menschen in große Melodien um.

Mitten drin statt nur dabei waren die 70 Kinder auf der Vorbühne und konnten aus nächster Nähe beobachten wie der Orchesterklang die verschiedenen Emotionen und Ereignisse der Geschichte umsetzt. Bei Pinocchios abenteuerlicher Reise, einem 40-minütigen Werk für Orchester, boten die Musiker einen großen Spannungsbogen und damit eine große Bühne für die Kleinsten und deren Fantasiewelten dar.

MärchenMusigg bedeutet Musik mit allen Sinnen zu erfahren und so wurden im Laufe von Pinocchios abenteuerlicher Reise, die Kinder Teil des Orchesters, in dem sie den Takt vorgaben. Ihre Instrumente dabei waren Klanghölzer, die Pinocchio und seiner langen Nase nachempfunden waren. Dass zur Musik immer auch Tanz gehört, verdeutlichten die jüngsten Ballettkinder der Ballettschule von Heidrun Götz, die auf einzelne Stücke des Kinderromans tanzten. Gleichzeitig konnte die Geschichte durch das Mitblättern in einem überdimensionalen Märchenbuch auf der Videowand, verfolgt werden. Tolle Akzente durch schauspielerisches Geschick verlieh der Vorleser, Schauspieler und Improvisationskünstler Frederik Malsy.

Pinocchio begegnet zwielichtigen Gesellen, lügt, verletzt Freunde, wird mit List und Tücke betrogen und durchlebt eine turbulente Gefühlswelt unterschiedlichster Emotionen. Er lernt Großzügigkeit, Mitgefühl, Vertrauen und Geborgenheit kennen und kommt am Ende zu dem Schluss, dass Elternliebe, Gesundheit und wahre Freunde wichtiger sind als der Wille ein Junge zu sein wie jeder andere. Schließlich beschließt er so zu bleiben wie er ist - eine coole Holzpuppe.

Beim Eintauchen in die Märchenwelt durften auf der Vorbühne Pinocchio und die blaue Fee nicht fehlen. Beide ließen das Märchen real werden und machten die Geschichte für die Kinder sprichwörtlich greifbar. Zum Schluss schaffte es der Kinderchor der Vorbühne den Funken der Freude an der Musik auch in das Publikum zu tragen. Und so sangen 700 begeisterte Gäste gemeinsam Adventslieder. Und dann wollte das in ein Spielzeugland verwandelte Foyer von den Kindern entdeckt werden.