Literarischer Spaziergang, Essen to go, festlich geschmückter Altar Erntedank der vielen Ideen

Durch die herbstlichen Wiesen rund um die Weidenkirche ging der literarische Spaziergang, zu dem die Petrusgemeinde zum Erntedankfest eingeladen hatte.   Foto: Ziesecke

Rödermark – Neben Weihnachten, Ostern und Pfingsten ist Erntedank auch heute noch, sogar mehr denn je, ein Grund zum Innehalten und Nachdenken. Für die manchmal gar nicht so reiche und vor allem mühsam erwirtschaftete Ernte danken, die uns am Leben erhält: das kann auf unterschiedlichsten Wegen geschehen.

In St. Nazarius etwa hatten eifrige Helferinnen und Helfer die Stufen vor dem Altar wieder reichlich bestückt mit den Gaben der Felder und – ebenso in anderen Kirchen.

In der Weidenkirche war ein großer Korb Äpfel der leckere Blickfang. Sie wurden den Besuchern gereicht, während die weiteren Erntegaben zur Unterstützung der ökumenischen Initiativen „Lebensmittel & mehr“ und des „Rödermärker Brotkorb“ weitergegeben wurden.

Von der Weidenkirche startete die Petrusgemeinde Urberach ihren literarischen Rundgang zum Erntedankfest durch die Wiesen in der Umgebung, ruhig und beschaulich, unterbrochen nur durch kurze poetische Texte, klassisch wie modern.

Eine ganz konkrete Art des Dankes brachte die Kolpingsfamilie wieder in Schwung: das Erntedankessen, diesmal pandemiebedingt wie schon in der Fastenzeit noch einmal to go, also auf Bestellung zubereitet und jedem Kunden vor die Haustür gebracht. Schon einen Tag zuvor wurde dafür geschnippelt und gegart: 45 Kilogramm Kartoffeln allein fürs traditionelle Kartoffelgemüs‘; drei Kilo Kartoffeln, zwei Kilo Karotten und sechs Dosen Kokosmilch samt aller Gewürze für die Kürbissuppe, dazu 90 Frikadellen mit und ebenso viele ohne Fleisch. 186 Essen waren im Vorfeld bestellt worden und mussten pünktlich zum Mittagsläuten auch ausgefahren werden. Die ausgesprochen anspruchsvolle Logistik ist den zwölf mithelfenden Kolpingsbrüdern und -schwestern längst vertraut. Mit dem ersten Glockenschlag waren alle Essen in Schraubgläser abgefüllt und in Wärmekisten schon auf dem Weg zu den hungrigen Kunden. Die fleißige Truppe von 24 bis 71 Jahren konnte zu Recht stolz auf sich sein, hofft aber dennoch, dass das nächste Essen wieder in geselliger Gemeinschaft im Forum stattfinden kann.
 chz