Im historischen Ortskern Freundeskreis im Dinjerhof eröffnet Weinstube in Rödermark

Voll wars, eng wars und sehr gemütlich wars bei der Eröffnung der Weinstube im Dinjerhof am 1. Februar - nächste Möglichkeit zur Verkostung: der 1.März Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Mitte Oktober wurde der neue „Freundeskreis im Dinjerhof“ gegründet, in dem 13 Menschen rund um den Dinjerhof-Besitzer Wilhelm Schöneberger sich zum Erhalt und zur lebendigen Nutzung dieses historischen Ortskern-Herzstücks zusammen finden. Nun haben sie mit der Eröffnung der Weinstube im Dinjerhof am 1. Februar den nächsten Schritt hin zu mehr Leben in jenem Hof getan, der zum Leerstehen viel zu schade ist.

Einige Wochen zuvor trafen sich die Dinjerhof-Freunde zum gemeinsamen Verkosten zahlreicher Weinsorten, um eine kleine, aber feine Auswahl zu treffen; dabei entstanden auch so originelle Ideen wie die Übernahme eines weißen Spätburgunders, bei dem ein Großteil des erzielten Preises der Flüchtlingshilfe zugute kommt. Der kleine Imbiss zum guten Tropfen wurde geplant – ein leckerer Vesperteller mit hessischem Spundekees etwa. Und die Dienste wurden verteilt – kein Problem, da allen Mitgliedern das Gelingen des Projektes „Leben im Dinjerhof und im Herzen Ober-Rodens“ wichtig ist.

Der Erfolg war bei der Eröffnung der Weinstube schon bis weit in die Pfarrgasse hinein zu hören, und jeder Neuankömmling wurde von den Gästen, die in den Hof ausgewandert waren, schon mit einem mitleidigen Gelächter begrüßt: „Wie wollen Sie denn da noch rein?“ Doch es ging – jeder fand Platz, auch wenn mit 36 Gästen in der Gaststube und ebensolchen 36 im winzigen Nebenraum sowie Menschen im Flur und vor der Tür wirklich alles erschöpft wirkte. Bürgernähe war hier nicht nur ein Schlagwort; nachbarschaftliche Gespräche waren kostenlose Dreingabe. In der schmalen Küche herrschte Hochbetrieb; die Nachlieferung von Wasser und Wein aus dem Lagerraum beanspruchte allein schon einen Helfer. Jeder strahlte an diesem Abend, Vereinsmitglieder wie Gäste, und freut sich nun auf die nächste Öffnung am 1.März ab 19 Uhr: „Wir haben bewusst den fixen Termin des 1. eines jeden Monats genommen – durch die wechselnden Wochentage kann hier jeder mal reinschauen, auch die mit festen eigenen Terminen“, erläutert Ekkehard von der Lühe die Intension.

Brauchtumspflege bedeutet auch Arbeit

Der Verein, dessen Vorsitzender Wilhelm Schöneberger unter anderem vom Vize Albert Böttner und von Reinhard Berker als Kassenwart unterstützt wird, freut sich über den riesigen Anklang – allein an diesem ersten Abend reichten die Anmeldeformulare für die Vereinsmitgliedschaft kaum aus. Der Verein ist anerkannt; derzeit wird gerade die Gemeinnützigkeit bestätigt. Und gemeinnützig sind die Ziele des Vereins wahrlich: „Wir wollen aktive Heimatpflege betreiben und damit Kultur, Brauchtum und Geselligkeit unterstützen und damit den Ortskern weiter beleben“, wünschen sich die „Freunde im Dinjerhof“. Deshalb wirtschaften sie natürlich für diese Ziele, auch an einem Abend wie letzten Montag, wo diese Brauchtumspflege durchaus in heftige Arbeit ausartet.

Wer Mitglied werden will oder sich für eine andere Form von Mitarbeit interessiert, kann sich über www.dinjerhof.de informieren, einen der 13 Gründer ansprechen oder eine E-mail an info[at]dinjerhof[dot]de schicken.