Die zweite Korrektur: Ganz Rödermark stimmte zwar räumlich, doch relativ wenige Geschäfte nahmen (vor allem in Urberach) daran teil. Voll war’s wie stets am Märktezentrum, wo allerdings auch Geschäfte wie der „Fressnapf“ geschlossen blieben.
Wer geöffnet hatte wie etwa „Intersport“ mit seinem Sonderzelt, hatte auch Kundschaft – Prozente, verbunden mit einem Blick auf neue Frühlingsware, locken immer.
In den Ortskernen dagegen war’s ruhiger, weil auch das Angebot geringer war. Die drei Geschäfte in Urberach etwa hatten guten Besuch – „ich habe meinen Kunden aber auch 20 Prozent Rabatt versprochen, um die Ware vor Ostern zu verkaufen“, begründete Sabine Weber vom Vintage-Shop „Pünktchen“ ihren vollen Laden.
Bratwurst und Bier eher selten
Auf der Suche nach guten Angeboten oder nach netten Menschen zum Plaudern gab’s in Ober-Roden dann doch die Frankfurter und Dieburger Straße und vor allem den Dinjerhof, in diesem Frühjahr mit fast 30 Handwerken und Kunsthandwerken prall gefüllt. Hier schlug das Herz des Markttags, denn nur hier lockte neben viel zum Schauen und Staunen auch manches fürs leibliche Wohl. Gegen Hunger und Durst gab’s im Dinjerhof leckere Bio-Limonade am Stand von Lotz&Lang oder schon äußerlich sehr ansprechende vegane Vitalkost bei „Rawdies“.
Eine Bratwurst oder ein frisches Bier war eher selten zu finden, was auch die Einzelhändler an der Ladenstraße bedauerten wie etwa in „La Diva“ das Team um Silke Bergmann und Sita Adam : „Wir sind uns da alle einig, auch mit Helga Schrod und den Anderen: zum entspannten Shoppen gehört nun mal auch die Möglichkeit für ein Gläschen im Freien oder einen Imbiss – wir sind auch gerne bereit bei der Organisation mitzuhelfen, nur wir allein können es nicht leisten und der Gewerbeverein muss hier etwas tun.“
Fachsimpeln und Plaudern
Manfred Rädlein, Vorsitzender des Gewerbevereins, erläutert dagegen die Marktgestaltung noch einmal aus seiner Sicht: „Der Gewerbeverein hat sich bereit erklärt, für Markttag und Adventsmarkt die Ausrichtung zu übernehmen. Frühjahrs- und Herbstmarkt dagegen haben wir in die Hände der Stadt und des Dinjerhofs und vor allem der Gewerbetreibenden selbst übergeben – das können wir mit unserem Team nicht alles leisten.“
Manche Geschäfte haben sich aber einfach über den offenen Sonntag gefreut wie etwa die „Neuen“, Selcuk Özkaragz und das Team von Yigitsan Möbeln in der Dieburger Straße 46: Sie haben ihre fröhlich-bunten Möbel vors Geschäft gestellt und damit Kunden angelockt. Ein Hauch Wehmut lag wohl über den Kunden bei Gotta’s Fahrradladen in der Heitkämperstraße: Er schließt in wenigen Tagen, am 31.März, für immer – das Haus wird verkauft, und Michael Gotta betreibt neben seinem neuen Job im Außendienst nur noch stundenweise die Reparaturwerkstatt, dann aber in der Rathenaustraße - ein großes Stück Ortskern-Tradition findet damit sein Ende. Hier war an den Rödermärker Markttagen immer etwas los, egal ob vom Gewerbeverein oder von anderen Initiativen ausgerichtet. Und hier traf man sich zum Fachsimpeln oder zum Plaudern, auch ohne Bratwurst und Bier.
Dennoch freuen sich die Bürger schon auf den nächsten Markttag „Midde noi“ am 25. und 26. Juni - dann auch wieder bei wärmeren Temperaturen, hoffentlich.