Magistratsdirektor Günter Bihn war fast 42 Jahre lang für Rödermark tätig Fünf Bürgermeister erlebt

Im Ruhestand: das städtische Urgestein Günter Bihn (Mitte) mit der Ersten Stadträtin Andrea Schülner und Bürgermeister Jörg Rotter.

Rödermark – Ende einer langen beruflichen Wegstrecke: Nach knapp 42 Jahren in Diensten der Stadt Rödermark ist Magistratsdirektor Günter Bihn in den Ruhestand verabschiedet worden. Im Rothaha-Saal der Stadtbücherei wurde der angehende Pensionär mit vielen guten Wünschen auf den Weg ins dritte Lebensalter geschickt. Bürgermeister Jörg Rotter (CDU) überreichte eine Urkunde, gleichsam als offizielles Dokument, das die Zäsur besiegelt.

Bihn sei nie ein Mann der lauten Töne gewesen, sondern „ein bodenständiger Mensch mit Tiefgang“. Fachlich qualifiziert, stets loyal in der Zusammenarbeit, „immer ein guter Berater, dessen Hinweise ich sehr zu schätzen wusste“, betonte Rotter mit Blick auf den 64-Jährigen, der im zurückliegenden Jahrzehnt als Leiter des kommunalen Fachbereichs 1 (Organisation und Gremien) fungiert hatte. Susanne Morian, die stellvertretende Leiterin des Fachbereichs 1, würdigte den kollegialen Stil auf Augenhöhe, den Bihn gepflegt habe. Ein „menschlicher und herzlicher Chef“ verlasse die Stadtverwaltung.

Birgit Geyer sprach Abschiedsworte für den Personalrat. Ein verlässlicher Gesprächspartner sei Bihn gewesen, gute Übereinkünfte habe man mit ihm aushandeln und vereinbaren können. Zudem erinnerte Geyer augenzwinkernd an den Ruf des erfahrenen Rathaus-Mannes, „sparsam wie ein Schotte“ zu sein. Doch eben diese Achtsamkeit beim Thema Geld, so ihr Fazit, sei letztendlich ein eindeutiger Pluspunkt für die Kommune und die Menschen vor Ort gewesen.

Apropos „Erfahrung“: Fünf Bürgermeister hat Bihn im Laufe seiner Dienstzeit erlebt und aktiv begleitet. Auf Karl Martin Rebel folgten Walter Faust, Alfons Maurer, Roland Kern und Jörg Rotter. Jetzt, nach seinem letzten Arbeitstag im Rathaus Ober-Roden, freut sich der gebürtige Offenbacher, der in Weiskirchen beheimatet ist, auf den Ruhestand. Kinder und Enkel zählen zur Familie. Kurzum: Eine „bunte Zeit“ scheint garantiert.

Sein Faible für Zitate und Sinnsprüche ließ Bihn auch noch aufblitzen. Ein geflügeltes Wort des früheren Reichskanzlers Otto von Bismarck hatte er parat: „Wir sind nicht auf dieser Welt, um glücklich zu sein und zu genießen, sondern um unsere Schuldigkeit zu tun.“ Man könne die Dinge freilich auch ganz gut zusammenbringen, befand Bihn. Sein Resümee: „Mein Dienst in Rödermark war nie langweilig. Hier meine Pflicht zu tun – das hat mich glücklich gemacht.“
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