Gärtnern ohne Kreuzschmerzen

Der jetzt eröffnete Hochbeetgarten im Urberacher Erlenwald war ihre Idee: Die Vorstandsmitglieder Moritz Völker (3. von rechts) und Travis Brößler (rechts). Bild: ziesecke

Pflanzen, Unkraut jäten und Salat ernten in bequemer Höhe? Ein Hochbeetgarten macht’s möglich und schont den Rücken nicht nur älterer Gartenfreunde.

Urberach – Elf mal drei Quadratmeter Garten in rückenfreundlicher Arbeitshöhe sind das neue Angebot des Kleingärtnervereins Erlenwald. Die Hochbeete dürfen nicht nur von seinen Mitgliedern, sondern von allen Rödermärkern beackert werden.

Die ersten, die davon profitieren und den Pachtvertrag für Hochbeet Nummer acht unterschrieben haben, sind Birgit Klößmann und ihr Sohn Tobias: „Wir haben eine Wohnung ohne Garten und freuen uns darauf, jetzt doch vielleicht Kräuter und auch ein paar Radieschen pflanzen zu können.“ Um Geräte müssen sie sich keine Sorge machen: Eine Schippe und eine Hacke im Kleinformat sind im Pachtvertrag mit dabei. Auch Wasser – natürlich vom Anschluss auf der Parzelle des Hochbeetgartens – samt Gießkannen ist im Preis inbegriffen, ebenso die Mitnutzung eines kleinen Gewächshauses. Und sicher auch gute Ratschläge von der Vorsitzenden Angelika Hufnagel oder ihrem Stellvertreter Travis Brößler.

Er hatte vor gut einem Jahr die Idee, für ältere Bürger oder für alle, denen eine klassische Parzelle zu groß oder zu aufwendig ist, Hochbeete anzulegen. Pläne wurden gemacht, Erlaubnisse eingeholt, Sponsoren gesucht, ein Architekt um die Betreuung des Projektes gebeten und schließlich gemeinsam mit Vorstandskollegen Moritz Völker und mehreren Pächtern ein sehr zentrales, großes Grundstück vorbereitet. Die Helfer mussten auf der gerade frei gewordenen Parzelle sogar zentnerschwere Wurzelballen entfernen.

Doch dank Hilfen des Landes Hessen, der Stadt Rödermark sowie mehrerer Sponsoren wie Baumärkten wurde die Umgestaltung gestemmt. Am Samstag wurde die Anlage mit ihren ersten elf Hochbeeten eröffnet. Ein Ausbau ist durchaus denkbar. Der Vorstand will die Erfahrungen der nächsten Monate abwarten. Erst gilt es zu testen, ob die Abstände passen und wie die Idee anläuft. Vielleicht werden aber auch an den vorhandenen Beeten Verbesserungen wie Aufbauten für Anzuchtfolien oder ähnliches vorgenommen. Dann können die Gärtner früher oder länger ernten.

Die Gäste bei der kleinen Einweihungsfeier wie Vorstandsmitglieder des Kleingärtner-Kreisverbandes, Architekt Holger Dense und Sponsoren zeigten sich erfreut über diese Neuerung, die es älteren Gartenpächtern ermöglicht, ihre großen Parzellen abzugeben und mit reduziertem Aufwand im Kleinen weiterzugärtnern, zumal am Ende jedes Jahres die Beete wieder aufgefüllt werden.

Die Sparkasse spendete zwei Bänke, die zum Ausruhen oder zu einem Schwatz einladen. Denn Gemeinschaft ist einer der gewünschten Nebeneffekte dieses Projektes. Ab April wird’s im Erlenwald beim sonntäglichen Frühschoppen wieder eine Tauschbörse für Setzlinge und Pflanzen geben.
Kontakt

Ansprechpartner sind die Vorstandsmitglieder Angelika Hufnagel, z 06074 95726; E-Mail Angelika.Hufnagel[at]googlemail[dot]com, oder Travis Brößler, z 0157 30072895. Detaillierte Informationen findet man auch auf der Homepage www.kgv-erlenwald.de.

Von Christine Ziesecke