Geflügelzuchtverein und Kindergarten Waldacker arbeiten eng zusammen Geflügelzucht zum Anfassen

Sie bewunderten nicht nur fremde Hähne, sondern hatten auch ihre eigene Hühnerfamilie dabei: die Kindergärtnerinnen Antonia Kiehlmann, Nadine Zickmann und Isabella Mieth.

Urberach – Wenn Anfang Dezember das neue Buch der Urberacherin Christiane Lotz mit „14 keltischen Märchen aus der Rödermark“ erscheint, so spielt darin der schöne schwarze Hahn Mando eine wichtige Rolle. Am Sellborn, zwischen Eppertshausen und Messel, wurde er verzaubert und wird vom „Bomichel un’ soi Kätt“, den Urgroßeltern der Erzählerin, erlöst.

Angeregt über ihre frische Mitgliedschaft im Geflügelverein Urberach GZV, wo die Autorin mittlerweile auch im Vorstand mitarbeitet, hat Mando seine Rolle in der Geschichte gefunden. Passend zum Erscheinen des neuen Buches konnte nach fünfjähriger Pause jetzt erstmals wieder eine Ausstellung im GZV eröffnet werden. Vorsitzender Mario Luther und seine Frau Monika können zu Recht stolz sein: Alle Parzellen auf dem Gelände sind belegt, und während der Zeit von Geflügelpest und Corona sind es eher mehr als weniger Vereinsmitglieder geworden.

„Die Züchter können hier mit Abstand und im Freien arbeiten - das hat viele neu motiviert!“ Von den 13 aktiven Vereinsmitgliedern, deren Hühner und Tauben auf dem weiträumigen Gelände an der Römerstraße ihr Reich haben, war das Vereinsgelände herausgeputzt worden. Kaffee und Kuchen sowie Leckeres vom Grill erwarteten die Besucher. Von quirligen Kindern bis zu betagten Gästen, manche im Rollstuhl, waren sie breit gefächert.

Am Vortag hatte Jürgen Lindner, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes Dreieich der Geflügelzüchter, mit einem zweiten Kreisrichter die Bewertung der 106 ausgestellten Hühner und Tauben vorgenommen. Zu dieser allgemeinen Ausstellung waren auch Züchter aus Offenthal mit ihren Tieren gekommen. „Es gab viele sehr gute Plätze, darunter sechs mal ‚hervorragend’ - für eine kleine Lokalschau ist das sehr bemerkenswert“, fasste Jürgen Lindner im Beisein von Bürgermeister Jörg Rotter das Ergebnis zusammen.

Bei der Vereinsmeisterschaft lagen Mario Luther, Sergej August und Waldemar Frange auf den ersten drei Plätzen, bei der Jugend Philipp Kraus sowie Johannes Rieger aus Offenthal. Zweiter wurde Jonas Abedini stellvertretend für den Kindergarten Waldacker.

Die Kita hat eine ganz besondere Beziehung zum Verein. Als sie sich vor drei Jahren erstmals gegen Gebühr Hühner von einem Bauern ausgeliehen hatte, wurde Mario Luther aufmerksam und bot ihnen eine Zusammenarbeit an. Gemeinsam mit dem umtriebigen Züchter hatte der Förderverein eine Voliere gebaut. Mario Luther hatte eine kleine Brutmaschine zur Verfügung gestellt, und seither züchten die Kinder erfolgreich. Mittlerweile sind es sieben Hühner und zwei stolze Hähne. Der Lohn ist neben dem täglichen Vergnügen und der erlernten Verantwortung nun sogar ein schöner Zuchterfolg.

Stellvertretend für alle ausgesprochen engagierten Kinder nahm das Kita-Team um Isabella Mieth, Nadine Zickmann und Antonia Kiehlmann sowie der Fördervereinsvorsitzende Ali Abedini mit Sohn Jonas den großen Pokal entgegen.

Aber auch mit Schulen setzt der GZV seine Zusammenarbeit fort. In der Breidert-Dependance der Trinkbornschule können die Kinder alljährlich im Frühjahr über Ostern Brutmaschinen versorgen und begleiten bis hin zum geschlüpften Kükennachwuchs.
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