Krankheitswelle verringert die Teilnehmerzahl gewaltig Helfende Engel retten Nabu-Einsatz

Sie schwingt nur zu gerne die Axt an den Kopfweiden am Ufer, die eingekürzt werden müssen, und sie würde auch gerne mit der Motorsäge arbeiten, doch das darf sie erst, wenn sie den Motorsägen-Führerschein gemacht hat: die 18-jährige Ann-Kathrin Werner. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Kaltes, aber frühlingshaft sonniges Wetter allein reichte nicht aus, um den Helferkreis beim ersten Nabu-Arbeitseinsatz am Berngrund zu vergrößern. Die momentane Krankheitswelle hatte die Helfer gewaltig eingebremst; dazu kamen technische Probleme mit dem Mulchgerät des Nabu etwa, das nach langer winterlicher Stillstandszeit streikte.

Kurzfristig half Peter Bartossek, Vorsitzender der Angelsportfreunde Erlensee, brachte das Gerät zum Laufen und half auch noch mit, die Wiese zu mähen. Für den nicht mehr einsatzfähigen Geländewagen des Nabu sprang Stefan Gerl, Fraktionsvorsitzender von AL/Die Grüne, trotz Erkältung und Wahlkampf mit einem Auto mit Anhängerkupplung ein, um den Arbeitseinsatz zu ermöglichen. Bei einer letzten Kontrolle des Einsatzgebietes am Freitag stellte Nabu-Vorsitzender Dr. Rüdiger Werner auch noch entsetzt fest, dass die Stürme der letzten Wochen vier Bäume umgeworfen haben, die den einzigen Zugangsweg blockierten. Doch Jagdpächter Michael Bittner war zufällig vor Ort und sägte kurz entschlossen den Zugang bis zum Beginn des Arbeitseinsatzes frei.

Am Ende war der Nabu sehr zufrieden. Mit insgesamt 13 Helfern konnte die Fläche gemulcht und von allerlei Gehölzaufwuchs befreit werden. Auch die Nistwand für Eisvogel und Uferschwalbe konnte wieder hergestellt werden. Der Nabu bedankt sich nochmals bei allen Helfern. Was Nabu-Vorsitzender Rüdiger Werner selbst nicht tut: den Einsatz seiner Familie zu würdigen. Seine Frau hat bereits mit Schülern in der Projektwoche an der Uferschwalbenwand gearbeitet – sie weiß zumindest schon, was es zu tun gilt: die oberen Sandflächen wieder senkrecht begradigen, den unteren Teil zum sicheren An- und Abflug anschrägen. Unterstützt wurde sie an diesem Vormittag von Sohn Justus.

Zwei Hektar gepachtet

Unten am See, direkt am Ufer schwang Tochter Ann-Kathrin (18) mit großem Vergnügen die schwere Schere, um in den letzten zwei Jahren nachgewachsen Triebe der Kopfweiden auszudünnen, unterstützt von Till von Monkiewitsch (18). Gerne würde sie dabei die Motorsäge einsetzen, doch die Eltern sind sich einig: Da darf sie erst dran, wenn sie den Motorsägen-Führerschein gemacht hat.

Das Areal Berngrundsee besteht aus drei Sickergewässern zwischen Waldacker und Ober-Roden. Etwa 40 Prozent des Geländes umfasst der Angelteich der Angelsportfreunde Ober-Roden, die restlichen 60 Prozent einschließlich zweier Flachseen wurden vom Nabu Rödermark gepachtet Das gut zwei Hektar große Gelände ist durch einen Wall und teilweise durch einen Zaun geschützt. Der Wall zu den Anglern hin wurde im vergangenen Jahr niedriger gestaltet, um den von Osten kommenden Vögeln den Einflug und damit auch zur Uferschwalbenwand zu erleichtern. Nähere Infos: www.nabu-roedermark.de.