Rödermärker Spielzeugladen Nowak zum Fachgeschäft des Jahres gewählt „Herausragende Leistung eines Originals“

Wirtschaftsförderer Till Andrießen, Bürgermeister Roland Kern, Bettina Nowak-Gorr, Jürgen Nowak und Wirtschaftsförderer Alfons Hügemann (von links) bei der Übergabe der Auszeichnung. Foto: p

Rödermark (red) – Das „Fachgeschäft des Jahres 2017“ in der Spielwarenbranche kommt aus Rödermark: Während der Spielwarenmesse in Nürnberg wurde der Spielzeugladen Nowak in der Senefelder Straße in der vergangenen Woche mit der begehrten Auszeichnung der Fachzeitschrift „das spielzeug“ geehrt. „Das ist eine herausragende Leistung eines Rödermärker ‚Originals‘. Die Stadt ist stolz und gratuliert!“, sagte Bürgermeister Roland Kern während der Magistratspressekonferenz am Donnerstag, die in den Geschäftsräumen von Jürgen Nowak und seiner Frau Bettina stattfand.

In jeder der monatlichen Ausgaben von „das spielzeug“ hatte die Redaktion ihren Lesern ein Fachgeschäft präsentiert, das sie mit einem durchdachten Konzept überzeugt hatte. Fachgeschäft des Monats April war der Spielzeugladen Nowak. Zum Ende des vergangenen Jahres hatten es die Leser und die Kunden der zwölf Bewerber in der Hand, aus allen vorgestellten Geschäften ihren Favoriten zu wählen. Dabei lieferten sich drei Fachgeschäfte bis kurz vor Teilnahmeschluss ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Erst am letzten Tag zogen die Nowaks, deren Laden aber von Beginn an geführt hatte, deutlich davon.

„Wir sind völlig überwältigt von dem Ausgang der Wahl“, sagte Jürgen Nowak der verantwortlichen Redakteurin von „das spielzeug“, Kerstin Barthel. „Es ist etwas Besonderes für uns, dass wir als kleiner Spielzeugladen aus Ober-Roden diesen Titel gewonnen haben.“ Bewusst habe man sich 2012 gegen einen Onlineshop entschieden, aber für eine attraktive Präsenz in den sozialen Netzwerken. Auch sei der Standort etwas abgelegen, der Laden habe daher keine Laufkundschaft. „Trotzdem hat er sich in den 18 Jahren so gut entwickelt.“

Bürgermeister Kern wertete die Auszeichnung auch als Bestätigung für Rödermarks Status als „Ausgezeichneter Wohn- und Arbeitsort“. Die hohe Anzahl an Stimmen – es waren rund 2.800, der Zweitplatzierte kam auf 2.300 – spricht nach Ansicht des Leiters der Rödermärker Wirtschaftsförderung, Till Andrießen, für die Kunden des Spielzeugladens, aber auch für die Rödermärker Bürger, die „ihren“ Laden unglaublich unterstützt hätten. Im Allgemeinen sei die Stimmung im Einzelhandel aufgrund des fortwährenden Strukturwandels nicht gut. „Deshalb ist die Auszeichnung auch ein Impuls für den inhabergeführten Einzelhandel in Rödermark und im gesamten Kreis Offenbach: Es geht!“, betonte Andrießen. Rödermark sei attraktiv für den Einzelhandel und verfüge über eine hohe Kaufkraft, die engagierte Händler binden könnten. Nowak sei dafür nicht das einzige Beispiel.

Dabei hatten es die Nowaks in den Anfangstagen ihres Ladens nicht einfach. „Wir haben mit drei Lieferanten angefangen, viele Hersteller wollten uns gar nicht beliefern, da ihnen unser Standort nicht erfolgsversprechend erschien“, sagt der Ausgezeichnete und ergänzt: „Aber wir haben nie aufgegeben. Wir sind vom Geheimtipp zum Trendladen geworden. Auf dem langen steinigen Weg durch die schweren Jahre haben wir mit viel Geduld alle Höhen und Tiefen gemeistert. Mit unzähligen Bastelworkshops und Spielewochen haben wir unsere Kunden immer wieder aufs Neue überrascht, mit Carrera-Meisterschaften und Kaspertheatervorstellungen haben wir unsere Fans unterhalten. Mit guter Beratung und persönlichem Service haben wir mit der Zeit das Vertrauen unserer Kundschaft gewonnen. Wir haben die besten Kunden, die man sich wünschen kann und das haben sie uns mit dieser Wahl bestätigt.“

Den Erfolg des Spielzeugladens führt Jürgen Nowak auf eine äußerst starke Kundenzentriertheit in Service und Beratung zurück – „das, was ich verkaufe, muss ich in allen Details kennen“. Dazu gehört auch, dass fast alle Spielwaren ausprobiert werden können – die Test-Exemplare schaffen die Nowaks auf eigene Kosten an. Wichtig seien auch die Wertschätzung der Kunden und der Spaß an der eigenen Profession. „Man muss den Mumm haben, ehrlich zum Kunden zu sein und nicht nur verkaufen zu wollen.“

Wirtschaftsförderer Andrießen versteht die Auszeichnung als Bestätigung für einen Gegentrend zu purem Onlinehandel ohne stationäres Geschäft. „Es menschelt im Laden, und dies kann Digitalität nicht ersetzen. Handel ist erfolgreich, wenn Enthusiasmus und Engagement gelebt werden und die analoge Welt mit der digitalen verwoben wird. Das müsste doch alle Händler ermutigen.“ Nowak verstehe es, die wichtigen Erfolgsfaktoren „Customer experience“ (Kundenerlebnis) und „Customer centricity“ (Der Kunde im Mittelpunkt) zu leben und umzusetzen. „Das ist beispielgebend!“