Weniger Aussteller und Besucher, aber viel Geselligkeit und Brauchtum Herbstmarkt leidet unter wechselhaftem Wetter

Gute Laune und nette Gesellschaft helfen immer - auch beim stürmischen Aprilwetter des Herbstmarktes . Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Das stürmische Aprilwetter mit seinen Kapriolen tat dem Rödermärker Herbstmarkt nicht so gut; vor allem auf den Häfnerplatz tummelten sich weniger Aussteller und wohl auch weniger Schaulustige als manchmal sonst. Es gab viel zu essen und manches zu trinken, und auch die Gänse des Landwirt Baumer aus Dieburg konnten sich bei diesem Wetter recht wohl fühlen. Nur an Handwerk und Kunsthandwerk etwa fehlte es direkt auf dem Platz, bedauerte der kurzfristig noch angereiste „Löffelschmied“ aus Roßdorf mit seinem glänzenden Silberzeug. Doch die traditionellen Herbstmarkt-Gäste wie die Spinnerin in der Kelterscheune oder die Gänse gleich bei der Töpferfigur waren da, und auch im Hof des „Hirschwirt“ Horst-Peter Knapp gabs vieles zu entdecken: die Pferde natürlich, den Planwagen, die Waschfrauen, die ihre Wäsche in alter Manier im Hof aufhingen und zugleich die Gäste versorgten, die große Gruppe der Jagdhornbläser und natürlich der Falkner, der immer wieder die Gäste mit seinem Riesenuhu verzaubert.

Das Kinderkarussell mit seinen recht hohen Preisen fand diesmal auch eher wenige Mitfahrer, während in der von Vereinsmitgliedern des BSC mit viel Liebe herbstlich dekorierten Kelterscheune Kaffee und Kuchen ebenso guten Absatz fanden wie das Laugengebäck aus dem Brezelofen direkt davor. Da konnte auch ein kurzfristiger Stromausfall nicht abschrecken – live aus dem Krankenhaus dirigierte Martina Schwarzkopf telefonisch ihre Familie zum Einsatzort, und rasch war alles behoben. „Nein, wir hatten keinen Plan B“, erklärte sie am Telefon, „ich hab mich wie immer drauf verlassen, dass der Petrus ein Orwischer ist.“

Mehrere Geschäfte in Urberach und am Märktezentrum profitierten vom eher launischen Wetter, unter anderem – direkt neben „Schwarzkopf Mode und mehr“ – die neue Boutique „Lieblingsstück“. „Wir sind ganz neu hier; wir wissen noch nicht recht, was uns heute erwartet“, überlegte Malgozata Granatowicz. Immer wieder wurden auch die Kürbisse vor den beteiligten Geschäften prüfend eingeschätzt. Beim Herbstmarkt in Urberach werden traditionell abends die besten Schätzer belohnt. Den ganzen Nachmittag über luden zudem zwei Pferdestärken mit einer Kutsche dran zwischen Märktezentrum und Häfnerplatz als Taxi durch Urberachs Straßen.

Auch in Ober-Roden gabs so manchen Hingucker, im Laden der Firma „Hosen Dreher“ ebenso wie im Hof, wo am Samstag bereits Glühwein und Bratwurst warteten und am Sonntag eine wunderschöne Parade von Oldtimern sich den neugierigen und neidischen Blicke nicht nur der männlichen Besucher präsentierten. „Die kommen eigentlich fast alle aus unserem persönlichen Freundeskreis“, strahlten die Eheleute Dreher.

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