Andrea Winn ist neue Vorsitzende des Ortsvereins Hidir Karademir gibt Vorsitz der SPD ab

Der neue Vorstand der SPD Rödermark (von links): Luigi delle Donne (Kassierer), Andrea Winn (Vorsitzende), Reinhold Rüger (Beisitzer), Lars Beer (Schriftführer), Jochen Zeller (Presse), Hidir Karademir (Beisitzer), Heike Zeller (Stellvertretende Vorsitzende) und Klaus-Joachim Rink (Beisitzer). Auf dem Foto fehlt Beisitzerin Claudia Schneider. Foto: p

Rödermark (red) – Andrea Winn heißt die neue Vorsitzende der SPD Rödermark. Sie wurde während der jüngsten Jahreshauptversammlung einstimmig gewählt und tritt damit die Nachfolge von Hidir Karademir an, des langjährigen Repräsentanten der örtlichen Sozialdemokraten.

In einer kleinen Ansprache bezeichnete Heike Zeller, die stellvertretende Vorsitzende der örtlichen Partei, Karademir als das Gesicht der Rödermärker Sozialdemokraten, als Motor für die Entwicklung der Partei und vor allem als überzeugten Sozialdemokraten. Für ihn stünde der soziale Ausgleich zwischen den gesellschaftlichen Schichten im Vordergrund. Zeller dankte Karademir für sein unermüdliches Engagement und seine Bereitschaft, weiter auch im Vorstand der Partei mitzuarbeiten.

Karademirs

Nachfolgerin Andrea Winn ist seit Januar 2017 Mitglied der Sozialdemokraten, war zunächst Beisitzerin im Ortsverein, führte die Kasse und vertrat bereits den Ortsverein als ständiges Mitglied im Unterbezirksvorstand. Winn wohnt seit 23 Jahren in Rödermark und ist beruflich als Bilanzbuchhalterin tätig.

Ihre kurzfristig vordringliche Aufgabe sieht sie in der Organisation des Europawahlkampfes. Europa sei für sie nicht nur ein Friedensprojekt sondern auch die Grundlage für den sozialen Frieden und die wirtschaftliche Kraft seiner Staaten, die ansonsten im Wettbewerb mit den Großmächten USA, China und auch weitere Schwellenmächte an den Rand gedrängt würden. Ansonsten sieht sie die kontinuierliche Verstetigung des Generationenwechsels in Rödermark, den sie selbst repräsentiert, als eine ihrer bedeutenden Aufgaben an.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte der scheidende Vorsitzende Hidir Karademir die drei großen Veranstaltungen des Ortsvereins seit der letzten Jahreshauptversammlung Revue passieren lassen. Diese Veranstaltungen hätten nicht nur eine enorme Publikumsresonanz gehabt sondern auch die Motivation, die Kontinuität und die Zukunftsperspektiven der sozialdemokratischen Bewegung aufgezeigt.

Die Feier zum 150-jährigen Bestehen habe das Durchhaltevermögen der SPD vor Ort mit ihren sozialen Strukturen und den Erfolgen für die abhängig Arbeitenden repräsentiert. Die Veranstaltung mit Susanne Selbert, der Enkelin von Elisabeth Selbert, eine der Mütter des Grundgesetztes, zum Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht habe die SPD als Initiatorin der Gleichberechtigung aller Menschen lebendig gemacht.

Der Neujahrsempfang mit Thorsten Schäfer-Gümbel sei ein Bekenntnis zum mühsamen, letztendlich aber lohnenden demokratischen Kompromiss und zu einem sozialen, liberalen und weltoffenen Deutschland und Europa gewesen.

Karademir äußerte die Überzeugung, dass die sozialdemokratische Epoche trotz aktueller Schwierigkeiten der Partei nicht zu Ende gehe, sondern die SPD für die Gestaltung des bevorstehenden gesellschaftlichen Umbruchs durch die Digitalisierung und die Prekarisierung ganzer Bevölkerungsgruppen dringend wie eh und gebraucht würde.

Fraktionschef Norbert Schultheis war ganz in der Gegenwart und setzte sich mit der schleppenden Ortsentwicklung Rödermarks auseinander, der mangelnden Bereitschaft, sich nicht nur halbherzig den drängenden Problemen eines bezahlbaren Wohnungsbaus zu stellen. Darüber hinaus kritisierte er heftig die Gebührenpolitik in den Kindergärten. Andere Kommunen im Kreis Offenbach hätten die Gebührenübernahme für sechs Stunden durch das Land Hessen genutzt, um der Kindergärten gänzlich gebührenfrei zu stellen. Das sei in Rödermark nicht geschehen. Der Haushalt habe trotz sprudelnder Einnahmen nur durch den Griff in die Reserven ausgeglichen werden können.

Fraktionschef Schultheis kündigt eine Weiterführung der sachlichen Oppositionsarbeit an, damit die Bürgerinnen und Bürger der Stadt klare Alternativen bei der Kommunalwahl 2021 hätten. Er hoffe, dass der neue Bürgermeister bereit sei, alternativ zur heutigen Politik in Sachen Wohnungsbau, Stadtentwicklung und Ausweitung der Kinderbetreuung zu denken.