Heimat- und Geschichtsverein hat Fotografien und Dokumente digitalisiert/Touch-Screen-Monitor im Töpfermuseum lädt zum Blättern in der Geschichte ein Ein „historisches Gedächtnis“ der Stadt

Sie haben’s möglich gemacht: Gerd Cordes (von links), Herbert Sulzmann, Patricia Lips, Gerdi Ziegler, Bürgermeister Jörg Rotter, Winfried Hitzel und Wolfgang Müller. Foto: Stadt Rödermark/p

Rödermark (red) – Manches schlummert auch beim Heimat- und Geschichtsverein (HGV) in Aktenordnern oder ist nur unregelmäßig über Ausstellungen oder Publikationen zu sehen.

„Das war uns zu wenig. Als „historisches Gedächtnis“ bezeichnen wir deshalb unser jüngstes Projekt: Ein Team aus den Reihen des HGV hat sich auf den Weg gemacht, nach und nach sämtliche Fotografien und Dokumente in unserem Archiv zu scannen und aufzubereiten, um sie für jeden Interessierten sichtbar zu machen, aber vor allem auch für die Nachwelt digital aufzubewahren“, sagt HGV-Vorsitzende Patricia Lips.

Vieles ist nach Wochen und Monaten der Arbeit in diesem System hinterlegt, jedoch zielt dieses Projekt natürlich darauf ab, stetig zu wachsen. Das Töpfermuseum wurde hierfür mit Hilfe der Stadt technisch hochgerüstet. „Das haben wir natürlich sehr gerne gemacht. Denn was der HGV hier geleistet hat, dürfte in der Region seinesgleichen suchen“, sagte Bürgermeister Jörg Rotter, als er das digitale Rödermärker Geschichtslexikon testete.

„Man könnte von einer Erweiterung des Stadtarchivs sprechen, die zudem von jedermann genutzt werden kann.“

Wann es der Öffentlichkeit zum ersten Mal zugänglich gemacht wird, darüber denken die HGV-Verantwortlichen um Patricia Lips noch nach – in Zeiten von Corona ist es nicht ganz einfach, dies zu organisieren. Das System ist transportabel gestaltet, so dass temporär auch an anderen Orten die Möglichkeit zur Nutzung besteht. Herzstück ist ein Touch-Screen-Monitor, der es auch ohne Computer-Kenntnisse möglich macht, in der Geschichte der Stadt zu blättern, Interessantes aufzurufen und anzusehen. Von allen Ortsteilen der Stadt Rödermark können dabei Themen wie Kirchen, Vereine, Straßenansichten, Landwirtschaft, Schulen, Jahrgänge, Familien, Fastnacht, Kommune und Bürgermeister, Industrie, Handel und Gewerbe angezeigt werden.

An vielen Stellen sind nicht nur einfach beschriftete Fotografien hinterlegt worden, sondern oft ganze Chroniken oder sonstige Dokumente.

Auch hier wird darauf geachtet, Motive – wo dies möglich ist – im historischen Zusammenhang darzustellen, bis in die jüngere Vergangenheit hinein. Es wurde damit ein digitales System geschaffen, dass nicht nur das Erbe der Vereinsarbeit bewahrt, sondern auch das „Gedächtnis“ der Stadt im Hinblick auf ihre Geschichte. „In diesem Projekt werden derzeit mehr als 8 000 Bilder und Dokumente zur Schau angeboten, was insgesamt eine Betrachtungszeit von schätzungsweise mehr als 36 Stunden an einem Stück ausmachen würde“, sagt Herbert Sulzmann, der als Ansprechpartner des HGV für das Projekt zur Verfügung steht. „Zu seiner stetigen Erweiterung ist es natürlich darauf angewiesen, dass uns immer wieder Fotos oder Dokumente zur Verfügung gestellt werden.“