Erster gemeinsamer Aktionstag von Stadt, Polizei und ADFC Immer schön die Regeln beachten

Feuerwehrmann Peter Gotta demonstrierte mit einer Puppe, wie einem Radfahrer geholfen werden kann, der unter ein Auto geraten ist.

Urberach – Hochbetrieb an Helfern auf dem Festplatz in Urberach: Das war der bleibende Eindruck beim ersten gemeinsamen Aktionstag zum Thema Sicherheit rund um Fahrrad. Mitglieder beider Rödermärker Wehren zeigten mit dem unter einem Auto eingeklemmten Dummy ganz erschreckend authentisch, was passieren kann, wenn Verkehrsteilnehmer nicht aufeinander achten. Sie demonstrierten die toten Winkel etwa bei Lkw und zeigten die positiven Auswirkungen von neuen Tote-Winkel-, Weitwinkel- und Frontspiegeln.

Nebendran standen die Radfahrer trotz im Voraus angemeldeter Termine Schlange beim Fahrrad-Dachverband ADFC und beim Stand der Polizei Südosthessen, die einträchtig nebeneinander Rad um Rad kodierten - fast ausschließlich E-Bikes, deren höherer Wert allein ihre Besitzer überzeugte, trotz Wartezeit zu bleiben.

„Früher haben wir auch Carbonräder codiert, aber die sind zu empfindlich, das machen wir heute nicht mehr“, erklärte Winfried Fischer vom ADFC. Bis in den Nachmittag waren sie zugetaktet mit mehr als 50 Codierungen. Wer abgefertigt war, holte sich bei der Polizei noch Informationen und kleine leuchtende Präsente wie etwa Schutzüberzüge für Helme und Rucksäcke oder Leuchtbänder für die eigene Garderobe ab. Gesehen werden - das ist die wichtigste Verpflichtung, für die jeder Radler selber sorgen kann und muss, um nicht wie bei der Wehr demonstriert unterm Auto zu landen.

„Viele Radfahrer sind auch mit den Möglichkeiten der neuen Pedelecs und E-Bikes noch nicht vertraut. Sie unterschätzen sie meist“, erläuterte Kriminalhauptkommissar Jochen Laferte aus dem Stabsbereich Prävention. „Die schwächsten Verkehrsteilnehmer sind die Jungen und die Alten - sie sind auch die größte Gruppe, wenn’s um Unfälle mit E-Scootern geht.“

So empfahl er allen Besuchern des Aktionstages, mit ihren eigenen Rädern den auf dem Festplatz aufgebauten Sicherheitsparcours zu befahren - enge Kehren, Wippen, Verkehrsschilder.

Nicht nur ganz Junge wie etwa die siebenjährige Nele oder die vierjährige Ina, die gerade erst seit zwei Wochen Rad fahren kann, aber „wie eine Alte“ den Parcours abfuhr - auch ganze Familien wie etwa Nina Wegstein-Pyka und ihre Söhne Louis (12) und Luke (6) waren zwischen Flatterbändern und Begrenzungen unterwegs. „Und das macht auch noch richtig Spaß“, genoss die Mama auch noch eine zweite Runde.

Opa Reiner Pyka war schon seit dem frühen Morgen dabei. Er hatte vom DRK-Heim den Strom beschafft. Lohnte sich der ganze Aufwand auf dem Festplatz? „Wenn auch nur ein einziger, der heute Morgen meinen Vortrag über Diebstahlprävention und Minimierung persönlicher Unfallrisiken gehört hat, davon etwas mitgenommen hat, was ihm hilft, dann hat es sich allemal gelohnt“, erklärt Jochen Laferte. „Der wichtigste Grundsatz ist und bleibt: Man muss sich an die Verkehrsregeln halten. Das Verhalten jedes Verkehrsteilnehmers muss vorhersehbar sein.“
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