Zufriedenes Resümee am Montag Mittag beim Kerb-Frühschoppen Ein Kerbspruch voller Sprachwitz und Freibier

Viel Spaß hatten die jüngsten Kerbgäste beim Puppentheater, zu dem die Stadt Rödermark auf den Marktplatz eingeladen hatte. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Wenn bei einer Kerb beim montäglichen Frühschoppen alle Besucher zufrieden, teilweise sogar hochzufrieden sind, dann spricht das zunächst mal fürs Wetter. Und wenn dabei sogar alle Verantwortlichen sind wie etwa Peter Stein als Urvater aller Schausteller, Gregor Wade für die Stadt Rödermark und die Vorsitzenden des Kerbvereins Ober-Roden, dann hat das wohl auch noch weitere Gründe.

Die ganze Kerb war rund: die Tradition stand wieder einmal ganz im Mittelpunkt, das Zentrum war die kompakte kurze Strecke zwischen Rathausplatz, Nazariuskirche, Marktplatz und Dinjerhof, und die typischen Kerbattraktionen wie (Mini-)Riesenrad, Autoscooter und kleine Budenstraße waren gut besucht. Mögliche Probleme mit Nachbarn waren weitgehend im Vorfeld geklärt worden. Die Stadt wiederum hatte von sich aus einen Plan für weitsichtige Absperrungen etwa rund um Kirche und verschiedene Häuser gemacht, die der Betriebshof ausgeführt hatte, somit gab’s einigen Ärger wegen Verunreinigungen weniger. Hatten Anwohner etwa von sich diese Zäune geöffnet, so stand dies nicht mehr im Benehmen der Stadt. Die Toiletten waren kostenlos zu nutzen, der Kerbverein hatte sie aus eigener Tasche bezahlt.

Polizei und Sicherheitsdienst, der auch die nächtlichen Schließzeiten kontrollierte, arbeiteten gut zusammen. Am Sonntag war gegen 21.30 Uhr ohnehin schon fast Ruhe angesagt; am Samstag musste etwas nachgeholfen werden. Die Vereine hätten das nächtliche Kerbvergnügen sicher gern etwas länger genossen, doch sie verstanden auch die Nachbarschaft. Einzig die Verantwortlichen des FC Germania Ober-Roden sind am Montag Mittag der Meinung, dass längere Öffnungszeiten einmal im Jahr durchaus akzeptabel sein müssten. Um die Sauberkeit rund um die Zelte kümmerten sich die Vereine selbst, doch auch die städtischen Mitarbeiter sorgten morgens bereits für einen ordentlichen Anblick. Allein von Freitag auf Samstag „gab’s sehr viele Scherben“, erinnerten einige Kerbbesucher. Doch im Großen und Ganzen war die Straßenkerb einschließlich dem etwas abseits gelegenen Dinjerhof, der dem Kerbverein ebenso wie dem etwas älteren Klientel als Anlaufstelle diente, eine rundherum gelungene Sache. Auch die Reduzierung auf den kleinen und recht kuscheligen Marktplatz durch die weiter zur Straße gezogene Bühne erfüllte ihren Zweck und sorgte auch am Kerbmontag noch für einen geselligen Kerbausklang.

Vom in Ober-Roden heiß geliebten Mundartabend des Heimat- und Geschichtsvereins samt seinem Kerbtheater übers Kerbbaum-(oder vielleicht doch „Kerbbäumchen“-) Stellen und den Freibieranstoß bis hin zum sprachgewitzten sonntäglichen Kerbspruch, diesmal von Daniel Fenner, Norbert Köhler und Thomas Wolf verfasst und von Kerbvadder Marco Schwarz präsentiert, lief alles sehr harmonisch ab. Die Zeltvereine wie auch die Budenbesitzer hatten ein kundenfreundliches Angebot und gute Umsätze.

Eine paar besondere Highlights gab’s auch: das Kasperltheater etwa auf der kleinen Bühne am Marktplatz, das viele Kinder (samt Eltern) anzog, oder auch das Pflanzen des diesjährigen „Quetschebaams“ im Kerbwald hinter der TG: da schaffte Markus Wehner nämlich das wohl für lange Zeit Einzigartige, diesmal bereits den vierten Baum zu spenden: einen für jedes seiner Kinder Tim, Maja, Linus und Bennett!