Frauen engagieren sich beim Flüchtlings-Netzwerk Kreativität an der Nähmaschine

Janine Sauerwein (links) und Sholeh Niromand haben beim Kurs des Flüchtlings-Netzwerks Frauen die kreative Seite des Nähens vermittelt. Nach dem Workshop geben die Trainerinnen den Frauen die Gelegenheit, sich in einem Nähcafé weiter zu treffen. Foto: privat

Rödermark – In ihren Heimatländern nähen Frauen, damit ihre Familie mit Kleidung versorgt wird oder weil sie damit ein bisschen Geld verdienen. Ein Workshop des Netzwerks für Flüchtlinge in Rödermark (NiR) zeigt zehn Frauen aus Afrika oder Asien die kreative Seite des Nähens. Sie stellen Taschen, Accessoires, Kinderkleidung oder etwas Schönes für sich her.

Der Nähkurs ist Teil des NiR-Projektes „Empowerment für Frauen“ und will die Beteiligungsmöglichkeiten in der Gesellschaft stärken. „Frauen haben es deutlich schwerer, sich in einer unbekannten Umgebung zurechtzufinden“, erläutert die NiR-Vorsitzende Brigitte Speidel-Frey. Die größten Probleme haben nach ihren Erfahrungen Frauen, die alleine oder mit Kindern in Rödermark eine neue Heimat gefunden haben. Denn sie haben seltener Gelegenheit, mit Menschen aus dem Ort ins Gespräch zu kommen und mehr über Alltag und Mentalität der Deutschen zu erfahren. Männer, die einen Job haben, haben sowohl mit der Sprache als auch im Umgang mit Kollegen einen Vorsprung.

Zum Projekt gehören außerdem Herausforderungen wie Fahrradfahren lernen, sportliche Angebote wie Fahrradtour, Boule spielen oder ein Schwimmbadbesuch. Dazu kommen Informations- und Diskussionsveranstaltungen zur Suche nach Arbeitsmöglichkeiten und Fragen und Antworten zum Leben in der deutschen Demokratie wie auch Pflichten und Rechte als Eltern.
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