Ideen der Kinder auf dem Pausenhof der ehemaligen Helene-Lange-Schule umgesetzt Matsch, Wasser und ein Weidenpavillon

Wasserspiele machen großen und kleinen Kindern Spaß... Foto: p

Rödermark (red) – Da schlagen Kinderherzen höher: Eine Wasser- und Matschecke, die von einem Bächlein mit Staustufen gespeist wird; eine Kletteranlage auf zwei Ebenen mit mehreren Auf- und Abgängen; ein Weidenpavillon nach dem Vorbild der Weidenkirche; eine Tischtennisplatte – auf dem Pausenhof der ehemaligen Helene-Lange-Schule, die vor mehr als zwei Jahren zur Kita Villa Kunterbunt wurde, ist für das Baugebiet „An den Rennwiesen“ ein Spielplatz entstanden, der den Kindern auf rund 1.000 Quadratmetern viele Möglichkeiten unter schattenspendenden Bäumen bietet. Nach einer längeren Vorgeschichte hat Bürgermeister Roland Kern das Spielparadies zusammen mit allen Beteiligten kürzlich eingeweiht.

Kern nutzte die Gelegenheit, den Weg von den ersten Planungen zur Realisierung zu skizzieren. Beteiligt waren nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen der Verwaltung, die Menschen im Wohnquartier und das Büro „Stadt + Natur“, das auch das Außengelände der Villa Kunterbunt geplant hat, sondern auch die künftigen Nutzer selbst: Kinder aus der Kita Liebigstraße und vom Kids-Treff im SchillerHaus trugen schon im Herbst 2014 Ideen zusammen. Ein Wasserspielplatz und ein Klettergerät standen ganz oben auf ihrer Wunschliste. Im folgenden Januar einigte man sich in der Verwaltung darauf, den Schulhof für die Verwirklichung der Pläne zu nutzen. Im April lag die Baugenehmigung vor, im November 2015 wurden die Ideen bei einer Bürgerversammlung im SchillerHaus vorgestellt und diskutiert. Der Planungsauftrag an „Stadt + Natur“ erging im Mai 2016, im März des Folgejahres präsentierten die Planer ihr Werk bei einer erneuten Quartiersversammlung im SchillerHaus, wenig später beschloss der Magistrat den Bau. Der Ausschreibung im Sommer 2017 folgten die Auftragsvergabe im November und der Baubeginn im Dezember.

Gekostet hat der Spielspaß für die Kindere rund 110.000 Euro. Davon wurden rund 85.000 Euro für die Spielgeräte ausgegeben, die Planung und Honorare schlugen mit 20.000 Euro zu Buche, Wasseranschluss und Gutachten mit 6.000 Euro. „Das ist kein Pappenstiel“, räumte Bürgermeister Kern ein. Doch Gelder, die man für Kinder und ihre berechtigten Interessen ausgebe, seien gut investiert.

Um die Kosten im Rahmen zu halten, wurde das Areal nicht modelliert. Einige Arbeiten konnte der Bauhof erledigen. Nicht angetastet wurden die alten Bäume, die nun ideale Schattenspender für die Matschanlage hergeben.

Der Bebauungsplan für die „Rennwiesen“ aus dem Jahre 2006 sieht die Anlage von mehreren Spielflächen vor. Der Hof der früheren Lernhilfeschule bleibt der größte Spielplatz, vier weitere am westlichen Rand des Baugebiets sind in Planung. Die Wohnbaugesellschaft „Liberty“, die dort eine Anlage für barrierefreies Wohnen errichtet hat, finanziert einen Bewegungspark nebenan, der auch für Senioren geeignet ist.

Auf den drei verbleibenden kleinen Flächen sollen Freizeit- und Sinnesparcours für alle Generationen entstehen. Diese Idee wurde in die mit Erfolg gekrönte Bewerbung der Stadt für das Städtebauförderungsprogramm „Zukunft Stadtgrün“ aufgenommen. Land und Bund unterstützen damit die Aufwertung von Parks, Spielplätzen und anderen Grünflächen. Bis zu einer Million Euro kann die Stadt in den nächsten zehn Jahren dafür ausgeben und erhält davon 63 Prozent an Fördermitteln zurück.