Jessica Löbl besetzt neu geschaffene Stabsstelle im Rathaus Müll vermeiden als Thema

Jessica Löbl kümmert sich in Rödermark seit 1. März um Sauberkeit im öffentlichen Raum. Foto: p

Rödermark (red) – Schnaps-, Bier-und Weinflaschen in rauen Mengen, Zigarettenkippen, Papierberge – nach dem Gemarkungsputz türmten sich die Müllsäcke, die die vielen Helfer gefüllt hatten, an vielen Punkten in der Stadt. Hinzu kamen Großteile, die an den Waldrändern, auf Feldern oder Wiesen gefunden worden waren. Rund 18 Kubikmeter Abfall kamen zusammen – so viel wie noch nie, seit die Stadt zu der jährlichen Sauberkeitsaktion aufruft. Ein trauriger Rekord, der die Erfahrungen von Erstem Stadtrat Jörg Rotter und seinen Mitarbeitern bei den Kommunalen Betrieben bestätigt.

Tatenlos zuschauen will Rotter nicht. Dafür hat er die Verwaltung personell verstärkt. Seit Anfang März kümmert sich eine neue Kollegin darum, dass es in der Stadt sauberer wird und illegale Müllablagerungen zurückgedrängt werden. Besetzt wurde die Stabsstelle, die dem Ersten Stadtrat direkt zugeordnet ist, mit der Agrarwissenschaftlerin und Umweltmanagerin Jessica Löbl.

„Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dieser Sonderstelle in Sachen ‚Sauberkeit in Rödermark‘ besser aufgestellt sind und einiges bewirken können“, sagte Rotter. Die Abfallexpertin soll den Bürgern nicht nur als Ansprechpartnerin für Beschwerden und Mängelmitteilungen zur Verfügung stehen, sondern auch Konzepte zur Müllvermeidung entwickeln.

„Frau Löbl wird sich Gedanken machen, wie man die Bürger noch stärker für das Thema sensibilisieren kann, wie man die bisherigen Aktivitäten noch stärker vernetzen kann“, sagte Rotter.

Gleich an ihrem ersten Arbeitswochenende in Rödermark sah sich Löbl hautnah damit konfrontiert, dass ihr Sachverstand dringend gebraucht wird. Beim Gemarkungsputz stand die 34-jährige am Betriebshof, gab Handschuhe, Greifer und Müllsäcke aus. „Ich habe schon gemerkt, dass die illegalen Müllablagerungen ein großes Thema werden“, sagte die aus Oberursel stammende Fachkraft. Sie kann sich vorstellen, neben dem Gemarkungsputz weitere Aktionen zu initiieren.

Sie will die Öffentlichkeitsarbeit verstärken, die Bürger noch besser über Entsorgungsmöglichkeiten informieren, aber auch Wertschätzung der Umwelt anmahnen. Sie sieht zudem Möglichkeiten, die Abfallannahmestelle in der Kapellenstraße besser zu organisieren, dort ein einheitliches Sammelkonzept zu installieren und die Öffnungszeiten bürgerfreundlicher zu gestalten. Dabei denkt sie insbesondere an die vielen Berufstätige.