Alle Jahre wieder müssen Menschen in Natur eingreifen
Jedes Jahr im Herbst nehmen die Naturschützer Spitzharke und Spaten in die Hand, um die sandige Fläche für die Heide (Calluna vulgaris) frei zu halten. Denn bleiben die sandigen Böden von Büschen und Bäumen unangetastet, entfaltet sich dort eine besonders reichhaltige Fauna und Flora.
Gerade trockene Untergründe beheimaten eine reiche Vielfalt an Arten. So berichtete der Nabu-Vorsitzende Rüdiger Werner von 30 blühenden Pflanzenarten, die in einem einzelnen Sommermonat gezählt wurden. Fette und gedüngte Grasflächen zeigen dagegen oftmals lediglich Löwenzahn und das Wiesenschaumkraut.
Auch Eichen und Brombeeren sind ein Problem
Der Fläche neben dem Hundeverein droht ein Zuwachsen von Eichen und vor allem von der sehr einnehmenden Späten Traubenkirsche. „Jede Traubenkirsche weniger ist ein Gewinn“, gab Verena Henschler als Losung für den Arbeitseinsatz aus.
So gruben die Ehrenamtlichen bei den lindgrünen Blättern besonders tief, denn blieb auch nur ein kleines Stück der Wurzel im Boden, würde die Pflanze erneut austreiben.
Offene Landschaft ist wichtig für viele seltene Insekten
Aber auch der Spierstrauch als Querwurzler und die Brombeere würden das Zepter auf dem Areal in die Hand nehmen, wenn die Ehrenamtlichen des Nabu sie gewähren ließen.
Mit der Brombeere hatten es die Naturschützer in diesem Jahr recht leicht, die Trockenheit über fast das gesamte Jahr grenzte die Ausbildung von Trieben ein, so Verena Henschler.
Mitglieder hacken und graben Wurzeln aus
Den Zielen des Nabu hat auch die diesjährige Beweidung durch Schafe geholfen. Die Tiere fressen die Heide nicht, aber sie halten das andere Grün zurück.
Der gezielte Eingriff des Menschen in die Natur kann Lebensräume erhalten oder neu schaffen. Rüdiger Werner betonte somit den Schutz der Kulturlandschaft in Waldacker. So können sich weiterhin seltene Insekten wie die Blauflügelige Ödlandschrecke in Waldacker heimischen fühlen.