Urberacher Nikolausmarkt erfüllt alle Erwartungen Neuanfang geglückt

Ein Schnäpschen in Ehren kann niemand verwehren: Gelegenheit dazu gab es am „Waldgold“-Kräuterlikörstand von Rita Pförtke und Ursula Blatter.

Urberach – Klein, aber fein – das trifft auf den Urberacher Nikolausmarkt ebenso zu wie es eine Woche zuvor als Motto für den Ober-Röder Adventsmarkt gelten konnte. Und vor allem war er gut besucht. Ein guter Schachzug war die späte Markteröffnung: Erst gegen Abend sind die Leute in Glühwein- und Bratwurststimmung, wie sich an den langen Schlangen etwa vor der Kelterscheune beim Stand der Pfadfinder erahnen ließ.

Überall, wo es lecker Essen und Trinken gab, staute es sich, und die Menschen blieben da auch einfach stehen. Zeitweise gab’s kaum ein Durchkommen, selbst als Sonntagabend der Nieselregen einsetzte.

Ob Feuerzangenbowle beim KSV oder frische, gebrannte Mandeln direkt aus der Röstschale, ob Magenbrot oder doch lieber statt Kalorien ein handgestricktes Paar Socken oder eine Mütze: Alle Betreiber waren laut Organisator Werner Popp am ersten Abend schon sehr zufrieden. Und das vom Deutschen Kinderschutzbund bis zu den Pfadfindern und der Offenen Arbeit, vom Ehrenamtlichen bis zum kommerziellen Standbetreiber.

Der Musikverein 06 sorgte am Samstag für adventliche Klänge, ebenso wie die Bläserinnen und Bläser des Posaunenchores der evangelischen Petrusgemeinde. Nach dem letzten Ton des Rejoice-Konzertes wanderten die Besucher am Sonntag großteils weiter auf den Nikolausmarkt, wo sie von Trompeten-, Posaunen- und Tubaklängen empfangen wurden.

Der Bischof Nikolaus von Myra und sein Pelznickel fehlten dem Markt zwar in diesem Jahr, doch Vorsicht und Gesundheit haben Vorrang, natürlich auch bei den himmlischen Helfern. Ohnehin waren Masken eher sehr spärlich gesät auf dem Marktgelände, die Menschen haben wohl volles Vertrauen in die Vernunft jedes Einzelnen.

Über die Vernunft der Marktaufstellung freut sich immer noch der mittlerweile alleinige Organisator des Urberacher Nikolausmarktes und Vereinsringsvorstand Werner Popp: „Ich bin so froh, dass wir vor ein paar Jahren beschlossen haben, nur noch den Häfnerplatz bis zur Kelterscheune für den Markt zu nutzen und den Gallusplatz wegzulassen. Solange die Traminer Straße nicht gesperrt wird, ist das gerade für Eltern von kleinen Kindern viel zu gefährlich. So ist beim Kinderkarussell deutlich sichtbar Schluss und für die Jüngsten ist es auch nicht interessant, weiter auf die Straße zu laufen.“

Dankbar ist er sowohl dafür, dass das Karussell wieder hier Station machte und für die gute Unterstützung und Zusammenarbeit mit der Stadt, speziell mit den Kommunalen Betrieben (KBR) und dem Fachdienst Kultur, Heimat, Europa, „sonst würde ich das alleine auch nicht schaffen“. Dass im letzten Moment ein Standbetreiber wegen Krankheit noch absagen musste, hat den Orga-Chef in Unruhe versetzt und zu vielen Nachfragen animiert, doch am letzten Tag „ließ sich da nichts mehr machen, es war zu kurzfristig“. So stellte Werner Popp die freie Fläche der immer hilfsbereiten und sehr regen Feuerwehr zur Verfügung, die damit Werbung für ihren Nachwuchs machen konnten.“ Froh ist er vor allem, dass durch die rege Beteiligung auch aus der Bevölkerung diese gute Tradition beibehalten werden kann. „Und mit den recht kurzen abendlichen Öffnungszeiten haben wir bewusst Rücksicht genommen auf die Bewohner am Häfnerplatz.“
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