Loslassen ermöglicht Vergebung Ökumenisches Frühstück für Frauen in der Petrusgemeinde Urberach

Pfarrerin Sonja Mattes begrüßte mit dem Gitarrenkreis der Petrusgemeinde etwa 75 Frauen zum gemeinsamen ökumenischen Frühstück für Frauen. Foto: chz

Rödermark (chz) – Zweimal im Jahr lädt der Frauenfrühstückskreis der evangelischen Kirchengemeinden Rödermarks zum ökumenischen und rödermarkweiten, für alle Teilnehmerinnen offenen Treffen ein. Nach dem Essen gibt’s noch Nahrung für den Geist.

Dann bereiten Mitarbeiterinnen im Petrussaal ein schön gedecktes großes Frühstücksbüffet vor. Eine Referentin spricht im Anschluss zu Themen, die Frauen – oft untergründig – besonders bewegen: die Last der eigenen Rolle, die Frage der Anerkennung oder ähnliche besonders frauenspezifische Probeme. Die Gitarrengruppe der Petrusgemeinde umrahmt das Frühstück musikalisch; Pfarrerin Sonja Mattes begrüßt die Frauen; ein Einstieg erleichtert den Zugang zum Thema. Am vergangenen Samstag referierte die Heilpraktikerin, beratende Seelsorgerin und Transaktionsanalytikerin Birgit Jochem zum Thema „Das werde ich dir nie verzeihen – der Umgang mit Vergebung.“

Auf der Grundlage ganz praktischer kleiner Beispiele aus dem Leben aller, entwickelte sie verständlich und nachvollziehbar die Schienen, auf denen Verletztheit sich hochschaukelt und die Überwindung zur Vergebung oft so schwer fällt. „Dabei ist das Gefühl, verletzt worden zu sein, rein subjektiv.“ Was bei dem einen zu Tränen und Kummer führt, kann beim anderen als „du bist einfach zu empfindlich!“ abgehandelt werden. Das wiederum kann zum Zurückziehen führen, zur Schonhaltung („da gehe ich nicht hin, wenn sie auch da ist“ und ähnliches), schaukelt sich weiter auf, bis Verletztheiten sogar andere Beschwerden im Körper auslösen können. Birgit Jochems Lösungsansätze: verstehen, relativieren („es war nur für mich und nicht für andere ein Problem“), ausgleichen – auf keinen Fall mit Rache, sondern – ganz biblisch – mit Wiedergutmachung und vielleicht auch mit Delegation an eine andere, höhere Instanz. Manche Zuhörerin grübelte sich wohl auf den Heimweg: ich muss loslassen - und das ist kein Gefühl, sondern tatsächlich ein Entschluss.

Zum nächsten Frühstück für Frauen lädt der Kreis am Samstag, 17. September, ein – dann geht Familienberaterin Renate Stremel der Problematik nach: „Das halte ich nicht länger aus – in Konflikten mit Unterschiedlichkeiten leben lernen“.