Der Häfnerplatz war von den Klängen der über 40 Musiker erfüllt, die unter der Leitung ihres Dirigenten Laszlo Szabo mit spürbarer Freude spielten. Immer wieder wurde dem Orchesterleiter von einem kleinen Jungen aus der Zuhörerschar die Schau gestohlen, der – unter der großen Kastanie – kraftvoll und durchaus rhythmisch mitdirigierte und dabei die Blicke und das Lächeln aller Zuhörer auf sich zog. Dennoch ließ sich Laszlo Szabo die Leitung nicht aus der Hand nehmen und dirigierte ein abwechslungsreiches Programm, das mit Stücken berühmter Gruppen und Sänger von Simply Red bis zu Billy Joel gespickt war.
Mit „Slava!“, zu deutsch „Ruhm und Ehre“, präsentierte das Orchester ein serbisches Stück, das von Leonard Bernstein komponiert wurde und mittlerweile in die Liste des immateriellen UNESCO-Kulturerbes eingegangen ist. Die Informationen zu den gespielten Werken vermittelte Moderatorin Sonja Steiger unaufdringlich und humorvoll. So war es auch kein Wunder, dass sich das herumgereichte „Wunderhorn“ mit vielen Spenden füllte – spätestens beim Zugabe-Marsch, zu dem begeistert mitgeklatscht wurde.
Wo früher Junior- und Jugendorchester den Einstieg in einen musikalischen Nachmittag geliefert hatten, gab’s diesmal das Dietzenbacher Duo „Straight Ahead“. Da der Verein zur Zeit kein Jugendorchester betreut und das Juniororchester zu klein für den großen Platz erschien, traten Peter und Anna Kemmer auf. Bekannt wurden Vater und Tochter den Urberachern beim „Orwisch Live“ des Lions Clubs.
Vorsitzender Dieter Steuer war hochzufrieden; das Open Air war sehr gut besucht. Ein Arrangement mit der Stadt erlaubte die Nutzung der Toiletten der Kelterscheune und der Bühnenelemente. Die Ausgaben lagen dadurch weit unter denen der Kulturhallenkonzerte in früheren Jahren.
chz