Stadt begrüßt neue Staatsbürger: „Wir sind neugierig auf Sie!“ Pluralität akzeptieren und Menschen respektieren

So bunt ist Rödermark: links neben Bürgermeister Roland Kern Clodett Batarseh Marcos und Nicolas Batarseh aus Mexiko, rechts Dilara Dogan aus der Türkei und Svitlana Eisenbarth aus der Ukraine. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Bislang stets am Tag des Grundgesetzes, dem 23. Mai, diesmal vier Tage später lud die Stadt Rödermark all jene Bürger ein, die im abgelaufenen Jahr die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen haben. Der Grund für die Verspätung: am 23. war Bürgermeister Roland Kern mit zwei Stadtverordneten und Gemeindevertretern in der Bundeshauptstadt bei Bundespräsident Joachim Gauck zu Gast gewesen.

47 Menschen aus 19 Ländern – von A wie Afghanistan bis V wie Vereinigtes Königreich waren in den letzten zwölf Monaten Deutsche und zugleich Rödermärker geworden, darunter zehn türkischstämmige Neubürger. Elf von ihnen waren in den „Roten Oswald“, das Musikgebäude der Nell-Breuning-Schule, gekommen, wo sie von zahlreichen Stadtverordneten und Magistratsmitgliedern sowie von den Jazzgitarristen „Langer & Langer“ musikalisch willkommen geheißen wurden.

„Der Pluralität mehr Rechnung tragen und mehr Respekt vor Anderen erweisen – das gilt besonders, seit Deutschland ein Einwanderungsland wurde“, betonte Kern und gab zu: „Wir begrüßen Sie alle, weil auch wir neugierig sind und Sie kennen lernen wollen!“ Mit der Einbürgerungsfeier soll die Entscheidung für den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung in angemessener Weise gewürdigt und die mit Rechten und Pflichten verbundene Aufnahme in die Wertegemeinschaft der Bundesrepublik Deutschland dokumentiert werden.

Der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Samuel Diekmann brachte den Gästen Gedanken rund um die Präambel und den Artikel 22 des Grundgesetzes nahe, wonach alle Staatsgewalt vom Volks ausgeht, denn „ich bin ein absoluter Fan dieses Grundgesetzes, weil es die Seele unseres Staates ist, die aus der Nachkriegszeit atmet“ .

Für die Neubürger bedankte sich der aus der Türkei stammende, jetzt in Urberach beheimatete Süleyman Erdem (74): „Ich lebe gerne hier. Ich bin glücklich hier in Deutschland. Ich liebe Deutschland, ebenso wie mein Mutterland, die Türkei!“

Den Abschluss der kleinen Feierstunde bildete das gemeinsam gesungene Deutschlandlied, musikalisch begleitet vom jungen Musiker Felix Kuhn mit seinem Euphonium.