Reformationskonzert zugunsten der Flutopfer Posaunenklänge für Menschen in Not

Beim Reformationskonzert wurden die elf Mitglieder des Posaunenchores Urberach von ihrem Dirigenten und Trompeter Michael Hitzel geleitet. Foto: ziesecke

Urberach – Das Reformationsfest ist nicht verblasst, sondern aussagekräftiger denn je. Jedes Jahr weist darauf das Reformationskonzert des Urberacher Posaunenchores hin, das platztechnisch bedingt in der Gallus-Kirche stattfand, in der auch die ökumenische Reformationsandacht gefeiert wurde.

Fünf junge Bläser, die sich teilweise erst vor Kurzem beim Landes-Jugendposaunentag in Urberach ausgezeichnet hatten, zeigten allein und gemeinsam mit dem elfköpfigen großen Chor ihr Können. Pfarrer Oliver Mattes erinnerte daran, was viele Menschen bedrückt:

„Gerade die Ereignisse im letzten Sommer im Ahr-Gebiet riefen in den Musikerinnen und Musikern den Wunsch hervor, hier zu helfen. Darum gehen die eingehende Spenden an die Flutopfer.“ Er erinnerte zwischen den Musikstücken an den Überlebenskampf der Menschen in den Flutgebieten Reformation.

Durch das Konzert führte der Trompeter Christian Rabeling die Zuhörer in der recht gut besetzten Kirche. Gewohnt zurückhaltend, aber mit offenen Augen für alle seine Musiker und mit sicherer Bewegung dirigierte Michael Hitzel den Bläserchor, der die Zuhörer musikalisch durch mehrere Jahrhunderte und verschiedene Gattungen der Bläserliteratur geleitete.

Vom Rokoko bis in dieses Jahrhundert reichten die Stücke, in denen es mal auf Rhythmus, mal auf Pausen, mal auf Melodisches ankam und fast jazzartig Beschwingtes bis zu Getragenem erklang. Von der „Rokoko Suite“ von Oskar Böhme mit ihren vier Sätzen bis zu dem von Ulrich Nehls bearbeiteten Choral von Johann Sebastian Bach „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ bekamen die hörbar begeisterten Zuhörer ein breites Spektrum auch an Werken, die sonst nicht unbedingt im Repertoire des Posaunenchores liegen, so etwa dem „Grand Coeur“ von Alexandre Guilmant.

Der Landesposaunenwart Frank Vogel ließ es sich nicht nehmen, das Orchester als Posaunist zu unterstützen. Dafür bekam er viel Applaus. Mit einem beschwingten „Have a Good Time“ wurden die spendenfreudigen Besucher in den Reformationsabend entlassen.
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