Rosen und handgeschriebene Wünsche fürs neue Jahr Rödermärker Ahmadiyya-Gemeinde besucht Bewohner im Pflegestift

Männer, Frauen und ein ganz junger Mann der Rödermärker Ahmadiyya-Gemeinde brachten kurz vor dem Heiligen Abend Blumen und süße Grüße zu den Bewohnern ins Seniorenstift „An der Rodau“ Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Wenige Sunden vor dem Heiligen Abend bekamen die Bewohner des Artemed-Pflegestiftes „An der Rodau“ Besuch von Mitgliedern der dortigen Ahmadiyya-Gemeinde: mit bunten Rosen, handgeschrieben Wünschen für das neue Jahr und mit kleinen süßen Geschenken wurden die betagten Menschen von drei Frauen, vier Männern und zwei Kindern überrascht.

Wie sie als Muslime ausgerechnet zum Weihnachtsfest, aus dessen Anlass sie die meist alten oder behinderten Menschen beschenken, stehen? „Wir üben Toleranz, auch wenn wir es nicht feiern. Wir achten die Werte anderer Religionen, ohne sie zu übernehmen, das ist der Unterschied zwischen den integrierten und den assimilierten Moslems hier“, betont ihr Sprecher Raheel Ahmad, zuständig für die „Abteilung Dienst an der Menschheit“.

„Wir feiern das neue Jahr. Vor allem aber suchen wir das gegenseitige Kennenlernen.“ Freude herrscht auch bei ihnen – so erzählen vor allem die Frauen – über Kerzenschein und Glitzer und über die besondere Harmonie an Weihnachten. Doch sie versuchen diese Besonderheit jeden Tag zu leben: „Das gehört zu jeder Woche und jedem Tag für uns.“. Ihr Grundsatz „Gottesdienst ist Dienst an der Menschheit“ versuchen sie auch mit diesen Besuchen zu leben, denn sie wissen, dass die besuchten Menschen sich freuen, wenn man mit ihnen redet und sie ernst nimmt, zumal ältere und alte Menschhen einen ganz besonderen Stellenwert bei den Ahmadiyya-Gemeindegliedern haben. Ute Haller, neue Leiterin des Artemed Pflegestiftes „An der Rodau“, freute sich jedenfalls über diesen Besuch gemeinsam mit ihren Bewohnern, die mit strahlenden Augen Rosen und handgeschriebene Wünsche fürs neue Jahr entgegennahmen.

Die Rödermärker Ahmadiyyagemeinde hat derzeit 225 Mitglieder; eigentlich wollten sie auch wie viele andere ihrer Gemeinden an Neujahr mit einer Gruppe die Straßen reinigen, doch in Rödermark- so bekamen sie zur Antwort - ist dies zentral geregelt und „ist nicht erwünscht“, wie sich Raheel Ahmad äußert.