„Flaschen nehmen überhaupt kein Ende“ Rödermärker Frühjahrsputz bringt viel Unrat zutage

Ägyptische Frühkunst, keltische Relikte, Urberacher Töpferkunst – oder vielleicht doch nur ein Baumarkt-Schnäppchen aus Fernost? Die Diskussionen rund um so manche Fundstücke bereiteten den Müllsammlern wie hier der Quartiersgruppe Urberach auf der Bulau viel Vergnügen. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Frühjahrsputz in Rödermark – ehe man ans Kehren, Schrubben und Putzen geht, muss auch im Haushalt erst mal der Müll entsorgt und damit der Weg freigemacht werden für die nächsten Schritte. Das Gleiche gilt auch für eine Stadt. Dieser Generalputz in der Gemarkung, zu dem die Stadt ihre Bürger einlädt, verteilt sich jedoch zunehmend aufs ganze Jahr – immer mehr Bürger sorgen sich in ihren Quartieren und bei ihren Spaziergängen mit offenen Augen um den liegen gebliebenen Müll und nehmen damit der Kommune deren Aufgaben ab. Kindergärten, Schulen und auch zahlreiche Gruppen tragen dabei während des Jahres immer wieder zu einem sauberen Erscheinungsbild bei.

„Leider nimmt die Vermüllung der Straßenränder gerade zwischen den Ortsteilen immer mehr zu – viele Autofahrer entsorgen ihre alltäglichen kleinen Abfälle während der Fahrt durchs Fenster oder hinterlassen sogar ihre Mülltüten in der Natur“, bescheinigt Matthias Kroneisen von der Abteilung Abfall der Kommunalenbetriebe Rödermark. Ähnlich sehen das auch die Helfer: „Es ist wieder auffallend viel Alkohol getrunken worden. Die Flaschen im Gebüsch oder am Wegrand nehmen überhaupt kein Ende“, beklagten Siegfried und Maria August, die seit vielen Jahren im Namen der Siedlergemeinschaft Waldacker mitmachen.

Ein Lied davon können unter anderem auch die IGOR-Mitglieder der Ortskern-Interessenvertretung singen: Vier große Berge haben sie entlang des Heiligtenweges zusammengetragen, von stinkenden Windelsäcken über verschimmelte Kleidung und Altöl bis zur vollständigen Terrassenmöblierung. Originelles fand sich immer wieder mal, doch der stinkende Unrat überwog.

Rund 150 angemeldete Gruppen von Ahmadiyya und AL/Die Grünen über Flugmodell-Sportclub, IGOR, Kerbverein, Naturfreunde, Pfadfinder St. Georg, Quartiersgruppen, Siedlergemeinschaft und zahlreichen Gruppen aus Rödermärkern gemeinsam mit Flüchtlingen wurden am Samstag durch viele Familien unterstützt.

Im vergangenen Jahr waren es sogar beim eher ungünstig gelegenen Herbstsammeltermin rund 1600 Kilo gewesen, die von den Fahrzeugen des Betriebshofes am Nachmittag eingesammelt wurden. Bei Brötchen und Rindswurst gab es danach noch Besichtigungsrunden in den städtischen Großfahrzeugen und viele Gespräche.