Nabu-Vorsitzender Werner dankt den Helfern Rödermärker Heide wieder gerodet

Große Begeisterung beim Nabu-Vorsitzenden Rüdiger Werner: Fast 30 Personen beteiligten sich beim herbstlichen Arbeitseinsatz in der Heidelandschaft von Waldacker. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Hochbetrieb auf der großen und der kleinen Heidelandschaft in Waldacker: tief gebückt hackten und gruben Dutzende von Helfern des Nabu Rödermark alles das aus, was auf dem kargen Heideboden eigentlich nicht wachsen soll und was den Schafen im Spätsommer wohl nicht geschmeckt hat. „Wir waren von unserem Arbeitseinsatz gestern in Waldacker hellauf begeistert!“ freute sich Rödermarks Nabu-Vorsitzenden Dr. Rüdiger Werner. 17 Flüchtlinge waren dank der Initiative des Freundeskreises für Flüchtlinge in Rödermark als Helfer gekommen (davon elf mit dem Fahrrad), sieben Bürger (darunter vier aus Waldacker) sowie zehn Nabu-Mitglieder sowie die gesamte Familie Werner. Und auch Stefan Gerl an der Motorsense, der sonst „fremdgeht“ beim Nabu Darmstadt-Messel.

Vier Nabu-Mitglieder kümmerten sich um die Koordination, das Wegschaffen von zwei Anhängern voll Grünschnitt, das Abholen und Heimbringen von Flüchtlingen sowie ums Mittagessen. Zum ersten Mal haben die sonst reichlich bereitgestellten Getränke nicht gereicht. Und wer schwer arbeitet, muss auch gut essen: Die Helfer verdrückten 60 Brötchen und Brezeln.

Dabei war der Start des Tages alles andere als reibungslos gewesen; der Anhänger hatte gestreikt, alles musste in das Wernersche Privatauto umgeladen und in mehreren Etappen eilends zur Heide gebracht werden. Glücklicherweise hat ein Nabu-Vorstandsmitglied sein Auto mit neuer Anhängerkupplung zum Wegbringen des Grünschnitts zur Verfügung gestellt.

Gleich nach seiner Ankunft musste ein auf der Hinfahrt mit dem Fahrrad gestürzter Flüchtling versorgt und anschließend heimgefahren werden, doch auch das endete positiv: „Unser Fahrdienst kam nicht alleine, sondern mit zwei Flüchtlingen zurück auf die Heide. Der Freund, der das Rad heimgebracht hat, hat gleich für Ersatz gesorgt...“

Schafe "mähen" Gras

Nach der Schafbeweidung hatte Schäfer Markus Metzger vor allem die Brombeeren nachgemulcht. „Dies hatte für uns jetzt den Vorteil, dass die Brombeertriebe kurz waren und die Brombeeren sich recht leicht ausgraben ließen“, freute sich Werner. Die Reduzierung der Brombeere war eine unangenehme Hauptarbeit für die Helfer. „Trotzdem gab es keine Beschwerde. Viele Flüchtlinge fragten am Ende des Arbeitseinsatzes schon nach dem nächsten Nabu-Einsatz“.

Eichensprösslinge wurden ausgegraben ebenso der Ginster, die Triebe der amerikanischen Traubenkirsche sowie der Spierstrauch. „Beim Ausgraben der Problempflanzen wird die Bodendecke beschädigt. Diese Stellen bieten gerade auf der nährstoffarmen Fläche der Waldackerer Heide vielen Pflanzenarten die Möglichkeit der Neubesiedlung und erhöhen so die Vielfalt der Pflanzengesellschaft, die in diesem Areal ohnehin schon mindestens dreimal so hoch ist wie auf einer bewirtschafteten Wiese“, erklärt Rüdiger Werner.