Naturschutzbund eröffnet Werner-Weber-Beobachtungshütte Rödermark beobachtet die heimische Natur

Anlässlich der Eröffnung mit Gästen aus dem Nabu, von den Parteien und der Stadt sowie interessierten Bürgern wurde das Schild mit der Inschrift „Werner Weber Hütte“ angebracht. Foto: Berker

Rödermark (zsb) – In Rödermark liegen, was viele nicht wissen, einige Gebiete, die für den Naturschutz von großer Bedeutung sind. Neben der Heide ist in Waldacker auch der Berngrundsee. Das Gebiet zwischen Waldacker und Ober-Roden, was fußläufig vom Ortseingang Waldacker aus erreicht werden kann, ist das bedeutendste Feuchtgebiet in Rödermark. Gepachtet vom Naturschutzbund (Nabu) Rödermark wird es einmal jährlich gepflegt und sonst gern beobachtet, denn im Areal lassen sich viele, teils auch sehr seltene Tierarten finden. Verschiedenste Vögel, Hasen, Wildschweine, Füchse und mehr. Das Beobachten ist allerdings bisher nicht so einfach gewesen. Das Betreten des Areals ist zum Schutz der Natur absolut unerwünscht und wird durch einen Zaun weitgehend verhindert. Schon vor sechs bis sieben Jahren entstand die Idee einer Beobachtungshütte. Bis zur Umsetzung dauerte es noch einige Zeit, es wurden Gespräche mit der Stadt, der Kreisbehörde und dem Naturschutzbeirat geführt. Im vergangenen Jahr war es soweit und die von der Tischlerei Schulmeyer in Rödermark gebaute Hütte konnte im September errichtet werden.

Lang fehlten noch einige Details und als die Beobachtungshütte vor einigen Monaten eröffnet werden sollte, kam die Corona-Krise dazwischen. Am 1. Juli konnte nun unter Beachtung der Abstandsregelungen eine Eröffnung gefeiert werden.

Der erste Vorsitzende Rüdiger Werner erzählte, dass mit der Nabu-Beobachtungshütte den Rödermärkern und allen anderen Interessierten der Zugang zum Gebiet ein Stück weit wieder ermöglicht werden soll. Gleichzeitig soll das schädliche und unerlaubte Eindringen verhindert werden. Die Hütte passt sich der Naturlandschaft gut an, noch grüner wird sie, wenn der Bewuchs an der Hinterwand und die Begrünung des Daches fortschreiten. In der Beobachtungshütte sind Guckfenster auf verschiedenen Höhen angebracht, sodass auch Kinder das Angebot nutzen können. Schautafeln informieren über die Pflanzen und Tiere im Gebiet sowie über die Entstehung des Berngrunds, den es erst seit 40 Jahren so gibt. Der Naturzaun um die Hütte besteht aus Weidenzweigen, die jedes Jahr im Gebiet abgeschnitten werden, wodurch der Zaun erneuert wird.

Der Ideengeber für die Beobachtungshütte war der langjährige Vorsitzende Werner Weber, der die Arbeit des Nabu Rödermark maßgebend prägte bis er 2013 verstarb. Ihm wird die Beobachtungshütte gewidmet und so trägt sie den Namen „Werner Weber Hütte“ und steht von nun an für Besucher zur Verfügung.