Integrationslotsin Najieh Nouruzi geehrt In Rödermark ehrenamtlich aktiv

Bei einem Festakt der Landesregierung wurde auch die Rödermärker Integrationslotis Najieh Nourouzi geehrt. Foto: p

Rödermark (red) – Zum dritten Mal bereits wurden von der Hessischen Landesregierung im Rahmen eines Festaktes im Biebricher Schloss ehrenamtlich tätige Integrationslotsinnen und Integrationslotsen geehrt. Wie im vergangenen Jahr gehörte zu den Ausgezeichneten wieder eine überaus engagierte Frau aus Rödermark: Najieh Nouruzi, die man hier auch als Vorsitzende des Vereins „Alle für Alle“ und als Mitglied des Ausländerbeirats kennt.

Der Bevollmächtigte der Landesregierung für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Kai Klose, der die Ehrung vornahm und den 22 Frauen und Männern für ihren unermüdlichen Einsatz dankte, betonte: „Die Lotsen übernehmen eine wichtige Brückenfunktion und geben vielen Menschen Hilfestellungen bei der Integration. Sie sind als Integrationshelfer vorbildlich.“

„Ich freue mich sehr, dass eine unserer aktivsten und zuverlässigsten Lotsinnen in Wiesbaden geehrt wurde und danke Najieh sehr herzlich für ihre Unterstützung“, sagte Ulrike Vierheller, Integrationsbeauftragte der Stadt. Frau Nouruzi ist seit acht Jahren ciretwa sechs Stunden wöchentlich aktiv.

Engagement für alle

Aus der ersten Generation der Sprachlotsinnen ist sie diejenige, die im Stadtteil Ober-Roden diese Tätigkeit maßgeblich mitbegründet hat. Sie hat den ersten Café-Treff in Ober-Roden und in Waldacker ins Leben gerufen, wo Frauen und Männer Deutsch üben, Informationen und mehrsprachige Begleitung, Beratung und Weiterleitung erhalten. „Najieh Nouruzi ist hochmotiviert, selbstständig, hat immer neue Ideen, ist wertschätzend, kontinuierlich und auch in Notfällen immer vor Ort“, so Ulrike Vierheller. „Wenn sie im Einsatz ist, wissen wir, dass die Veranstaltungen gut besucht sind, neue Zielgruppen erreicht werden und die Schranken zwischen den Kulturen fallen.“

Dabei stehe Nouruzi als „Beispiel für das Engagement aller, die in Rödermark ehrenamtlich tätig sind, und ohne die Integration auf diesem hohem Niveau nicht möglich wäre“. Darüber hinaus habe sich Nouruzi dadurch hervorgetan, dass sie als Vorsitzende des persischen Vereins „Alle für Alle“ in ihrer Doppelrolle das Netzwerk und die Lotsenarbeit stärke.

Durch die öffentliche Würdigung will die Landesregierung ehrenamtliches Engagement für Menschen unterschiedlicher Herkunft sichtbar machen. Integrationslotsinnen und –lotsen bieten in den Kommunen und Kreisen direkte themenspezifische, kultursensible und häufig mehrsprachige Hilfestellung für (neu) Zugewanderte an.

Hilfe zur Selbsthilfe

Ihre Einsatzfelder sind vielfältig: Sie begleiten Zugewanderte beispielsweise zu Arztterminen, zur Ausländerbehörde, zu Elternabenden oder unterstützen sie bei Behördengängen oder Antragstellungen. Mit ihrer Hilfe werden gesellschaftliche Strukturen und Regeln im nachbarschaftlichen Zusammenleben vermittelt. Sie helfen vor Ort, Zugangshürden abzubauen und bewirken auf der anderen Seite interkulturelle Öffnungsprozesse von Institutionen, Ämtern und Vereinen. Diese ehrenamtliche Unterstützung auf Augenhöhe sei ein wichtiger Baustein hessischer Integrationspolitik. „Integrationslotsinnen –und lotsen bilden eine wichtige Ergänzung zu den Regelangeboten vor Ort und stärken durch ihr Engagement die Hilfe zur Selbsthilfe“, so Klose.

Von 2014 bis 2017 wurden für die Qualifizierung und den Einsatz ehrenamtlicher Integrationslotsinnen und –lotsen rund 2,2 Millionen Euro aus dem Landesprogramm WIR investiert.

Seit 2017 bietet das „Kompetenzzentrum Vielfalt – WIR-Lotsen“, das seinen Standort in Offenbach hat, als dezentrale Servicestelle eine Beratung zum Integrationslotsenengagement sowie eine stärkere Vernetzung mit regelmäßigem Erfahrungs- und Informationsaustausch an.